Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
Geändert am: 01.06.2017 22:19:38

US-Börsenschluss: S&P-500 und Nasdaq-Composite erreichen neue Rekordhochs

Dennoch dominierte weiter Zurückhaltung das Geschehen. Denn mit dem US-Arbeitsmarktbericht am Freitag und der Sitzung der US-Notenbank am 13. und 14. Juni sowie Wahlen in Großbritannien und Frankreich stehen im gerade begonnenen Monat Juni wichtige Ereignisse an. Aber auch die Entwicklungen in Washington blieben im Fokus. Wie weithin erwartet - und deshalb ohne Einfluss auf die Finanzmärkte - verkündete US-Präsident Donald Trump den Ausstieg der USA aus dem Klimaschutzabkommen.

   Der Dow Jones Industrial legte um 0,6 Prozent auf 21.144 Punkte zu. Der S&P 500 und der NASDAQ Composite verbesserten sich um je 0,8 Prozent. Sowohl S&P-500 als auch Nasdaq-Composite stiegen auf neue Rekordhochs.

   Umgesetzt wurden 974 Millionen (Mittwoch: 1,45 Milliarden) Aktien. Dabei wurden nach vorläufigen Angaben 2.467 Kursgewinner gesehen, denen nur 540 -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 90 Titel.

   Die US-Konjunkturdaten des Tages überzeugten nicht in allen Punkten. So verzeichnete der ADP-Arbeitsmarktbericht für Mai eine Zunahme um 253.000 Stellen, während Analysten lediglich mit einem Plus von 180.000 gerechnet hatten. "Der Stellenaufbau ist sehr robust und die Indikation für den offiziellen Arbeitsmarktbericht am Freitag positiv", sagt Marktstratege Ulrich Wortberg von der Helaba. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erhöhten sich zwar etwas stärker als erwartet, dennoch liegen diese weiterhin auf einem historisch außergewöhnlich niedrigen Niveau.

   Widersprüchliche Signale kamen dagegen von den Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe. Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Index stieg im Mai zwar nicht ganz so stark wie erwartet, beweist aber, dass die US-Wirtschaft gut in Schwung ist. Dagegen sank das vom IHS Markit Institut erhobene Pendant in der zweiten Veröffentlichung leicht auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten, blieb dabei aber klar im expansiven Bereich.

   Die Bauausgaben wiederum gingen im April überraschend zurück. Dafür wurden die März-Daten nach oben revidiert. Die wöchentlichen US-Rohöllagerbestandsdaten wiesen einen deutlicheren Rückgang auf als erwartet.

Blicke am Ölmarkt auf US-Lagerdaten gerichtet Am Ölmarkt linderten die geschrumpften Ölvorräte der USA ein wenig die Angst vor einem sich hartnäckig haltenden Überangebot. Der nun gemeldete Rückgang überraschte die Akteure aber auch nicht wirklich, nachdem am Vorabend schon das American Petroleum Institute ein sehr kräftiges Minus ausgewiesen hatte. Die Ölpreise legten kurz nach der Veröffentlichung der Daten zwar zu, doch bröckelten die Gewinne im späten Geschäft. Kurz vor der Entscheidung darüber, ob US-Präsident Trump sich aus dem Klima-Abkommen verabschiede, hätten viele Marktteilnehmer vorsichtshalber Gewinne mitgenommen, hieß es. Zwar überwiege am Ölmarkt die Überzeugung, dass die USA die Voraussetzungen für einen Ausstieg aus dem Abkommen schüfen, doch gebe keine klaren Vorstellungen davon, wann dieser Schritt tatsächlich vollzogen werde. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI legte zum Settlement nur noch um 8 Cent auf 48,36 Dollar zu. Für Brent ging es um 0,3 Prozent auf 50,63 Dollar nach unten.

   Der Goldpreis verzeichnete leichte Abgaben. Zum Settlement notierte die Feinunze bei 1.270,10 Dollar und somit 0,4 Prozent niedriger als am Mittwoch. Im nachfolgenden elektronischen Handel gab der Goldpreis nochmals um 2 Dollar nach. Hier herrsche kurz vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts Zurückhaltung, hieß es. Dieser könnte ein letzter Fingerzeig für die US-Notenbank in Bezug auf die nächste Zinserhöhung sein, so ein Beobachter. Jedoch wird mit erneut starken Zahlen gerechnet, welche die Fed in ihrem Bestreben, die Zinsen weiter zu erhöhen, bestärken dürften.

   Der Euro zeigte sich wenig verändert und tendierte knapp über der Marke von 1,12 Dollar seitwärts. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei etwa 1,1210 Dollar.

   Wenig Bewegung gab es auch am Anleihemarkt. Anfangs hatten die Notierungen dort zwar etwas nachgegeben, doch machten sie in Reaktion auf die Einkaufsmanagerindizes Boden gut. Die Rendite zehnjähriger Papiere zeigte sich schließlich kaum verändert bei 2,21 Prozent.

Hewlett Packard mit schwachen Zahlen Bei den Einzelwerten verlor die Aktie von Hewlett Packard Enterprise 6,9 Prozent, nachdem das Unternehmen mit den Ergebnissen für das zweite Quartal enttäuscht hatte. Hewlett Packard erzielte einen Umsatz von 7,4 Milliarden Dollar, Analysten hatten jedoch mit 9,7 Milliarden Dollar gerechnet, nachdem im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 8,5 Milliarden Dollar umgesetzt worden waren.

   Dagegen hatte Palo Alto Networks mit dem Drittquartalsbericht die Erwartungen übertroffen. Auch bei den Zielen für das laufende vierte Quartal liegt der Experte für Netzwerksicherheit über den bisherigen Schätzungen der Analysten. Die Aktie schoss um 17,2 Prozent in die Höhe.

   PPG Industries ist mit der geplanten Übernahme von Akzo Nobel gescheitert. Der US-Konzern hat sein 27,6 Milliarden Dollar schweres Angebot zurückgezogen. Die Amerikaner zeigten sich enttäuscht wegen der ablehnenden Haltung des Akzo-Managements, das nicht zu Verhandlungen bereit gewesen sei. PPG hatte seine Offerte zweimal erhöht und erst vergangene Woche in einem Brief versucht, das Akzo-Management von dem Zusammenschluss zu überzeugen. Der US-Konzern kündigte an, den Aktionären kein feindliches Angebot zu unterbreiten. Die Anleger nahmen das mit Erleichterung auf: Die PPG-Aktie gewann 2,6 Prozent.

   Die Praxair-Aktie legte um 1,4 Prozent zu, nachdem der Aufsichtsrat von Linde seine Zustimmung zur Fusion mit dem US-Unternehmen gegeben hatte. Sollte die Megafusion gelingen, entstünde der weltgrößte Gasekonzern. Die beiden Unternehmen erwarten durch die Transaktion jährliche Synergien von etwa 1 Milliarde US-Dollar. Der gemeinsame Pro-forma-Umsatz liegt bei Zugrundelegung der Jahresabschlüsse von 2015 bei rund 30 Milliarden Dollar.

   Charter Communications rückten um 0,2 Prozent vor, nachdem das Unternehmen nach Angaben informierter Personen ein 100 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot von Verizon abgelehnt hatte. Verizon gaben um 0,3 Prozent nach.

DJG/cln

  NEW YORK (Dow Jones)


Bildquelle: Ionana Davies / Shutterstock.com

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