Albtraum beendet |
08.09.2013 03:00:01
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Boeing: Warum Einsteigen noch lohnt
Aus dem Traum schien ein Albtraum zu werden. Das neue Langstreckenflugzeug 787 mit dem Beinamen Dreamliner sorgte immer wieder für Schlagzeilen: Rauch in der Kabine, überhitzte Batterien, ein Leck im Treibstofftank. An Bord einer Maschine der Ethiopian Airlines brach sogar Feuer aus.
Boeing-Chef Jim McNerney demonstrierte stets Gelassenheit. „Es war ein lösbares Problem“, blickte McNerney im US-Fernsehen auf die turbulente Startphase des Dreamliner zurück. Die Entwicklung neuer Großraumflugzeuge dauert bis zu 20 Jahre, Probleme gehören dazu. „Wenn uns ein Fehler unterläuft, müssen wir da durch und es bereinigen“, so der 64-jährige Manager.
Der Dreamliner ist ein großer Entwicklungssprung für die Flugzeugindustrie. Dank verbesserter Aerodynamik, geringeren Gewichts und optimierter Triebwerke ist der Spritverbrauch 20 Prozent niedriger als beim Vorgängermodell. Angesichts der dramatisch gestiegenen Spritkosten ist das ein wichtiges Verkaufsargument. Die Neuheiten des Dreamliners werden schrittweise auf die gesamte Flotte ausgedehnt.
„Boeing wird der Gewinner sein. Wette nicht gegen uns“, tönte McNerney. Ob er damit Shortseller, also Investoren, die auf fallende Kurse setzen, meinte oder die Konkurrenz warnen wollte, ließ er offen.
Je mehr Erfahrung das Produktionsteam sammelt, je mehr Konstruktionsfehler es ausmerzt, desto geringer fallen die Kosten je Stück aus. Das erhöht die Ertragskraft. Finanzchef Greg Smith deutete bereits an, die Entwicklungskosten in den kommenden Quartalen weiter zu senken. Schon seit drei Jahren in Folge drückt er diese Ausgaben.
Boeing kann die Nachfrage nach den eigenen Maschinen kaum bedienen. Auf Jahre hinaus ist der Marktführer ausgebucht. Im zweiten Quartal lieferte Boeing 169 zivile Flugzeuge aus. Auf das Rekordniveau von 339 Milliarden Dollar türmt sich der Orderbestand allein in diesem Bereich. Die Aufträge kommen zunehmend aus den Schwellenländern. In China etwa werden 93 Flughäfen gebaut.
Die Airlines müssen ihre Flotten erneuern. Design, Komfort und Technik sind für sie wichtige Argumente im Wettrennen um zahlungskräftige Geschäftskunden. Und vom wachsenden Tourismus profitieren alle in der Branche.
Boeing ist nicht nur Dreamliner. Das Luft- und Raumfahrtunternehmen baut auch Militärflugzeuge, Satelliten, Waffen- und Kommunikationssysteme.
Einer der wichtigsten Kunden, der amerikanische Staat, bereitet jedoch Probleme. Abzulesen ist das an Boeings Verteidigungssparte. Der Umsatz dort stagniert nicht zuletzt wegen der Etatkürzungen in Washington. Sollte der Parteienstreit um Schuldengrenze und Haushalt eskalieren, könnten weitere Kürzungen anstehen.
Das aber ändert nichts an den guten Aussichten im Zivilgeschäft. Im zweiten Quartal wurden neun Prozent mehr Umsatz eingeflogen. Die zivile Flugzeugsparte meldete 15 Prozent mehr Umsatz. Das Ergebnis summierte sich auf 1,09 Milliarden Dollar, mehr als von Analysten erwartet.
Drei Milliarden Dollar an freiem Geldfluss wies der Konzern im zweiten Quartal aus. Davon machte Finanzmann Smith fast 600 Millionen Dollar für Aktienrückkäufe locker. 368 Millionen gab er via Dividenden weiter. Boeing kann es sich leisten — die Bilanz ist frei von Schulden. Für das laufende Jahr peilt Smith ein Ergebnis je Aktie zwischen 6,20 und 6,40 Dollar an. Den Umsatz sieht er bei 83 bis 86 Milliarden Dollar. Das ist kein Traum, sondern eine realistische Prognose.
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