Quartalsbilanz |
09.08.2021 22:07:58
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BioNTech springt auf Rekordhoch - BioNTech mit kräftigem Gewinnsprung
Der Quartalsumsatz sprang innerhalb eines Jahres von 41,7 Millionen Euro auf rund 5,3 Milliarden Euro. Für das erste Halbjahr ergab sich ein Gesamtumsatz von fast 7,4 Milliarden Euro. Mit dieser Entwicklung im Rücken schraubte BioNTech seine Prognose für den Impfstoffumsatz auf 15,9 Milliarden Euro hoch. Vor drei Monaten war das Unternehmen von 12,4 Milliarden Euro ausgegangen.
Gemeinsam mit seinem US-Partner Pfizer hat BioNTech inzwischen rund eine Milliarde Dosen des COVID-19-Impfstoffs in mehr als 100 Länder oder Regionen weltweit ausgeliefert (Stand 21. Juli). Vorstandschef und BioNTech-Mitgründer Ugur Sahin zeigte sich stolz, dass dieser "Meilenstein" nach wenigen Monaten erreicht worden sei.
Für dieses Jahr haben die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben feste Liefervereinbarungen über mehr als 2,2 Milliarden Dosen und nochmals mehr als eine Milliarde Dosen für das kommende Jahr sowie darüber hinaus. Für das kommende Jahr rechnen BioNTech und Pfizer damit, dass sie über Kapazitäten für die Herstellung von bis zu vier Milliarden Dosen verfügen werden. Für das laufende Jahr wird diese Zahl mit drei Milliarden Dosen angegeben.
Pfizer und BioNTech hatten bereits erklärt, dass sie davon ausgehen, dass eine dritte Dosis ihres Impfstoffs "die höchste Schutzwirkung gegen alle derzeit getesteten Varianten, einschließlich Delta" hat. In den kommenden Wochen wollen sie genauere Daten aus einer Studie dazu vorlegen.
Zusätzlich arbeiten BioNTech und Pfizer an einer Version des Impfstoffs, die an die Delta-Variante angepasst ist. Dabei wird das vollständige Spike-Protein dieser Virusvariante verwendet, wie die Unternehmen bereits bekanntgegeben hatten. Die erste Charge des neuen mRNA-Botenmoleküls - des eigentlichen Wirkstoffs - wurde bereits im Mainzer BioNTech-Werk produziert. Eine Studie mit mehreren hundert Teilnehmern soll noch im August beginnen, sobald die behördliche Genehmigung vorliegt.
Doch vorerst setzt BioNTech weiter auf den bisherigen Impfstoff und Auffrischungsimpfungen. "Unsere derzeitige Strategie ist es, mit dem Original-Vakzin weiterzumachen", sagte die medizinische Geschäftsführerin und BioNTech-Mitgründerin Özlem Türeci auf einer Analystenkonferenz.
Auch im Kampf gegen den Krebs setzt BioNTech auf seinen Immunisierungsansatz. Die Forschungen hätten bislang 15 klinische Produktkandidaten hervorgebracht, die in 18 laufenden klinischen Studien untersucht würden, teilte das Unternehmen mit.
So reagiert die BioNTech-Aktie
Starke Quartalszahlen des Mainzer Impfstoff-Produzenten BioNTech haben am Montag dessen Papiere an der US-Technologiebörse Nasdaq auf ein Rekordhoch von 459,88 Dollar getrieben. Bis Handelsschluss stiegen sie um 14,97 Prozent auf 447,23 US-Dollar. Der Börsenwert des Unternehmens überstieg im Handelsverlauf erneut die Marke von 100 Milliarden Dollar und lag damit umgerechnet in Euro über den meisten DAX-Unternehmen wie adidas, BASF und BMW.
Mit dem kräftigen Kursanstieg ist BioNTech an der Börse nun rund 103 Milliarden Dollar oder umgerechnet knapp 87,6 Milliarden Euro wert. Durch den rasanten Kursanstieg zählen die Brüder Andreas und Thomas Strüngmann, die knapp die Hälfte der Anteile halten, inzwischen zu den reichsten Deutschen. Das 17-prozentige Paket von Vorstandschef Sahin kommt auf einen Wert von fast 15 Milliarden Euro. Damit gehört er einer Aufstellung der Nachrichtenagentur Bloomberg ebenfalls zu den zehn reichsten Deutschen.
Allerdings sind Experten inzwischen zunehmend vorsichtiger, was die weiteren Aufwärtschancen angeht. Denn allein seit Anfang Juli hat sich der Kurs des seit Oktober 2019 an der NASDAQ notierten Papiers mehr als verdoppelt. Seit Mitte Februar 2020, als das Coronavirus eine Pandemie auslöste und damit die Welt erschütterte, ist der Kurs auf das Vierzehnfache gestiegen. Seit dem Börsengang im Herbst vor zwei Jahren summiert sich das Kursplus auf rund 2.500 Prozent.
Das von Berenberg-Analyst Zhiqiang Shu Anfang August ausgelobte Kursziel von 400 Dollar hat das Papier bereits überwunden. Wegen der Aussicht auf bald beginnende Booster-Impfungen gegen das Corona-Virus, des verstärkten Einsatzes auch bei Kindern und Jugendlichen und wegen der Perspektive, dass die mRNA-Technologie auch für andere Anwendungsgebiete marktreif werden könnte, hatte Shu seine Kaufempfehlung am 2. August bekräftigt. Das Kursziel hatte er dabei von 235 auf 400 Dollar hochgesetzt.
Die Autoren des Bernecker-Börsenbriefs halten die BioNTech-Papiere inzwischen für "technisch überhitzt", auch wenn Schwächen in klassischer Manier zuletzt immer wieder zum Kauf genutzt worden seien, und dies als optimistisches Signal zu sehen sei. "Für einen Neueinstieg ist das Chance-Risiko-Profil aktuell zu ungünstig", so die Autoren.
Redaktion finanzen.at /
MAINZ (dpa-AFX)
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