08.02.2018 22:47:42
|
BERLINER MORGENPOST: Berlins Justiz in Personalnot - Kommentar von Ulrich Kraetzer
Denn zuletzt waren Gefangene aus der Anstalt in Plötzensee entkommen - aus einem vergleichsweise wenig gesicherten Gefängnis also. Nun aber konnte ein Schwerverbrecher aus der JVA Tegel entkommen. Dort sitzen Mörder ein, Vergewaltiger und notorische Gewalttäter. Tegel gilt als die am besten gesicherte Anstalt Berlins. Dass hier ein Ausbruch möglich war, verleiht der Debatte um die "Tage der offenen Tür" eine neue Dimension.
Es erscheint daher verständlich, dass die Opposition nun Behrendts Entlassung fordert. Gerechtfertigt ist die Forderung aber nicht. Denn der Ausbruch, so der jetzige Untersuchungsstand, ist wohl der Personalnot geschuldet. Diese prägt in Berlin den gesamten öffentlichen Dienst - und sie ist nicht das Werk des amtierenden Justizsenators, sondern über viele Jahre entstanden.
Im Justizvollzugsdienst ist der Mangel zudem besonders schwer in
den Griff zu bekommen. Denn Berlin darf nur Bedienstete einstellen,
die auch vom Land ausgebildet wurden. Quereinsteiger zu rekrutieren
wie etwa bei Lehrern - ist nicht möglich. Bis aus den zusätzlichen
Stellen, die im Haushalt bereits vorgesehen sind, zusätzliche
ausgebildete und einsatzbereite Mitarbeiter werden, vergehen daher
Jahre.
OTS: BERLINER MORGENPOST newsroom: http://www.presseportal.de/nr/53614 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2
Pressekontakt: BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878 bmcvd@morgenpost.de

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!