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Abfindung viel zu gering 17.08.2015 15:24:00

Bene-Auskauf von Streubesitz für Rasinger zum schlechtesten Zeitpunkt

Die geplante Barabfindung von 1,03 Euro je Aktie sei viel zu gering. Wenn man den Kapitalschnitt bei Bene sowie den Wertverlust einrechne, "mussten die Aktionäre einen Verlust von 98,5 Prozent hinnehmen", so Rasinger am Montag zur APA.

Bene hat im Juni nach 225 Jahren in Familienbesitz die Eigentümer gewechselt. Nun gehört das niederösterreichische Unternehmen mehrheitlich Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) sowie dem Sanierer Erhard Grossnig. Deren Beteiligungsgesellschaft BGO hält 90,24 Prozent der Bene-Aktien, der Rest ist in Streubesitz.

Für den 17. September ist eine Hauptversammlung über das sogenannte Squeeze-out, die Hinausdrängung der Minderheitsaktionäre, anberaumt.

Für Rasinger kommt das Squeeze-out zum "ungünstigsten Zeitpunkt", wie er sagt. "Grossnig und Bartenstein haben nichts hergeschenkt. Sie haben die gesetzlichen Bestimmungen einseitig in ihrem Interesse ausgenützt."

Der Kleinaktionärsvertreter rechnet jedenfalls mit "langwierigen Verfahren" wie etwa bei der Bank Austria, der AUA oder der Constantia Privatbank. "Da sind wir teilweise im sechsten bis achten Jahr", so Rasinger. Er geht davon aus, dass mindestens ein Dutzend Bene-Aktionäre eine gerichtliche Überprüfung zur Höhe der Barabfindung in die Wege leiten wird. Nach der HV haben sie einen Monat Zeit, um einen entsprechenden Antrag einzubringen.

Rasinger kritisiert auch das Bewertungsgutachten des Unternehmens. "Laut Gutachten ist Bene jetzt 16 Mio. Euro wert, obwohl erste Sanierungserfolge sichtbar werden." Dabei hätten Bartenstein und Grossnig 18 Mio. Euro gezahlt - für 90 Prozent des Unternehmens. Die sogenannte Fairness Opinion von BDO war aus der Sicht Rasingers überhaupt "vollkommen entbehrlich". Das BDO-Papier bestätige nur das, was das Unternehmen ausgerechnet habe.

Am Montag hat die Bene-Aktie an der Wiener Börse bis Mittag um mehr als 12 Prozent auf 1,60 Euro angezogen.

snu/kan

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