18.08.2019 17:14:46
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BASF-Chef Brudermüller mahnt Bundesregierung zum Umdenken
DÜSSELDORF (Dow Jones)--Mehr Beweglichkeit von der Politik fordert BASF-Chef Martin Brudermüller. Angesichts der aktuellen Konjunkturschwäche müsse man zur Zukunftssicherung Reformen in Bereichen wie Steuern, Regulierung und auch solche mit Blick auf die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes angehen. "Die Bundesregierung sollte an eine neue Agenda 2010 denken", sagte der Chef des Ludwigshafener Chemieriesen dem Handelsblatt.
Sein eigenes Unternehmen will Brudermüller, der vor gut einem Jahr die Führung übernahm, mit einem Organisationsumbau und neuem Fokus auf die vernetzte Chemieproduktion aus der Krise führen. Negativ wirke sich derzeit unter anderem eine deutliche Verlangsamung des Wachstums in der Autoindustrie aus, der wichtigsten BASF-Kundenbranche. Ungeachtet starker Gewinnrückgänge in diesem Jahr bekräftigt Brudermüller das Ziel der mittelfristigen Ertragssteigerung und das Versprechen, die Dividende stetig zu erhöhen.
Der BASF-Chef betonte, dass die Entwicklung in Richtung Elektromobilität "auf jeden Fall mehr Chemie im Auto als je zuvor" bedeute. Eine europäische Batterieproduktion hält er für notwendig, "aber es ist nicht zielführend, da von allen auch einen europäischen Pass zu fordern. Wir müssen auch Produzenten aus Asien einladen, hierher zu kommen."
Brudermüller plädiert zugleich für eine stärkere Forschungsförderung und einen neuen, umfassenderen Ansatz in der Klimapolitik: "Wir haben die Chance, das Thema ganz groß zu denken und dadurch Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit für Deutschland und Europa sinnvoll zu verknüpfen." Ziel müsse es sein, erneuerbare Energien möglichst zu verbilligen, um Anreize zur CO2-Vermeidung zu chaffen. Mit Blick auf China spricht er sich dafür aus, einen langfristig orientierten Dialog fortzuführen. Brudermüller leitete früher das China-Geschäft von BASF und lebte zehn Jahre in Hongkong.
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