Bullish für Lucid-Aktie |
23.09.2021 23:01:00
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Bank of America-Analyst lobt: Lucid ist ein "Mix aus Tesla und Ferrari"
• Bank of America lobt Lucid als "eines der seriösesten Startups unter den Elektroauto-Herstellern"
• BoA-Analyst mit hohem Kursziel, Morgan Stanley-Analyst skeptischer
Der Elektroautohersteller Lucid ging am 26. Juli per Fusion mit einer SPAC an die US-Börse NASDAQ und hat seitdem eine durchwachsene Entwicklung hingelegt. Während die Lucid-Aktie am ersten Handelstag noch bei 26,83 US-Dollar geschlossen hatte, ging es danach langsam aber beständig abwärts unter die Marke von 20 US-Dollar. Erst in der vergangenen Woche erhielt das Papier des Tesla-Konkurrenten neuen Schwung, denn gleich von zwei Seiten kamen am vergangenen Donnerstag positive Nachrichten, die die Anleger jubeln und die Aktie wieder auf aktuell 24,07 US-Dollar steigen ließen (Schlusskurs vom 20.09.2021).
Air Dream Edition Range zieht an Model S Long Range vorbei
Noch hat Lucid zwar kein Elektroauto auf dem Markt, aber das Luxusmodell Air Dream Edition soll noch in diesem Jahr in den zwei Versionen Range und Performance erscheinen. Lucid-CEO Peter Rawlinson, der früher als Chefingenieur für den Model S bei Tesla tätig war, hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, dass das Lucid-Auto mit einer Ladung weiter kommen werde als die Konkurrenz aus dem Hause Tesla - und dies wurde nun in der vergangenen Woche bestätigt. Wie "Yahoo Finance" berichtet, hat die US-Umweltbehörde EPA am Donnerstag die offizielle Reichweiten-Einstufung für den Air Dream Edition Range veröffentlicht. Ihr zufolge kommt das Highend-Modell von Lucid auf eine Reichweite von 520 Meilen, was umgerechnet gut 835 Kilometern entspricht. Der Model S Long Range besitzt laut EPA hingegen eine deutlich geringere Reichweite: Fahrer des E-Autos von Tesla kommen mit einer Akkuladung lediglich 405 Meilen, also rund 650 Kilometer, weit.
Analyst sieht bei Lucid Parallelen zu Tesla und Ferrari
Auch Analyst John Murphy von der Bank of America scheute sich nicht, Lucid und Tesla in einer am gleichen Tag veröffentlichten Analyse zu vergleichen. Lucid sei "eines der seriösesten Startups unter den Elektroauto-Herstellern" und das "Tesla/Ferrari der neuen Autohersteller", so Murphy laut "Teslarati". Auch im Interview mit "Yahoo Finance" bekräftigte der BoA-Analyst noch einmal, dass Lucid für ihn "irgendwas irgendwo zwischen einer Kombination aus Tesla und Ferrari" sei. Mit dem Platzhirsch Tesla habe Lucid laut Murphy das "richtig gute Know-How vom Chefingenieur des Model S bei Tesla" gemeinsam sowie eine "großartige Technologie". Auch die Strategie, zuerst Autos im Luxussegment auf den Markt zu bringen und dann im Laufe der Zeit günstigere E-Fahrzeuge zu bauen, ähnle der früheren Strategie von Tesla.
Auch Ferrari ist ausschließlich im Luxussegment unterwegs - und Lucid dürfte mit einem von Murphy geschätzten Preis für die Air Dream Edition Range von rund 175.000 US-Dollar wohl etwas näher bei Ferrari liegen als bei Tesla. Wie der italienische Sportwagenbauer in der Formel 1, versorge Lucid laut dem Experten außerdem die Formel E mit Batterietechnik. Diesen Fokus auf die Antriebstechnik hebt der Bank of America-Analyst als besonders positiv heraus. Neben dem Managementteam um den im E-Autobereich kampferprobten Rawlinson ist für ihn die Formel-E-Technologie einer der Schlüsselfaktoren für seine bullishe Einschätzung des Tesla-Rivalen.
John Murphy traut der Lucid-Aktie in seiner Studie einen Anstieg auf 30 US-Dollar zu. Ausgehend vom aktuellen Kurs ist das ein Aufwärtspotenzial von rund 25 Prozent. Die Chip-Knappheit bereitet ihm dabei keine Sorgen, wie er im Interview mit "Yahoo Finance" sagte, da diese für Lucid aufgrund der ohnehin geringen geplanten Fertigungszahlen in diesem und dem nächsten Jahr kein großes Problem darstellen dürfte. Auch mit Blick auf die steigende Konkurrenz im E-Autobereich gibt sich der BoA-Analyst gelassen: Lucid sei bereits etwas weiter und aggressiver, als es Tesla in dieser Stufe der Geschäftsentwicklung gewesen sei, und außerdem auch den anderen E-Autohersteller voraus, die via SPAC an die Börse gegangen sind.
Analystenmeinungen bei Lucid gespalten
Etwas anders sieht das Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley. Er vergab laut "Yahoo Finance" Anfang der vergangenen Woche für Lucid lediglich ein Kursziel von 12 US-Dollar sowie die Bewertung "Underweight". Laut ihm gäbe es momentan zu viel Konkurrenz, um sich für die Lucid-Aktie zu begeistern. Allerdings glaubt auch er, dass Lucid ein "Super-Premium"-Elektroautohersteller sei, der in der Lage sein könnte, seine Produktion zu skalieren, heißt es bei "Der Aktionär".
Eine Kaufempfehlung für die Lucid-Aktie sprachen hingegen auch die Experten der Citigroup aus. "Im Moment gehört Lucid zu den wenigen Unternehmen, die in der Lage sind, Teslas Premium-Markenposition als EV-/Technologieführer herauszufordern", schrieb Citi-Analyst Itay Michaeli laut "Der Aktionär".
Redaktion finanzen.at
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