Tail Risk |
11.07.2020 22:38:00
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Autor von "Black Swan" warnt Anleger: Risiko für unvorhersehbare Ereignisse am Markt
• Anleger müssen sich gegen Tail Risk absichern
• Hat die Fed ihr Pulver verschossen?
Auch Nassim Nicholas Taleb, der Autor des Buches "Black Swan", gehört zu der Gruppe von Experten, die für Anleger warnende Worte parat haben. In einem Interview mit CNBC erklärt der Experte, was er für unumgänglich hält, wenn Marktteilnehmer weiter an der Börse investiert bleiben wollen.
Absicherung gegen Tail Risk unerlässlich
Der Essayist ist Statistiker und früherer Risikoanalyst und wurde insbesondere durch sein 2007 erschienenes Buch "Black Swan" einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. In der Abhandlung beschäftigte sich Taleb mit Ereignissen, deren Eintreten wenig wahrscheinlich ist und die am wenigsten vorherzusehen sind, die dann aber massive Auswirkungen haben.
Und auch das aktuelle Marktumfeld sieht er anfällig für eine solche Art von Ereignissen, die er "Tail Risk" nennt. Es gebe ein Risiko für unvorhersehbare Ereignisse, auf die Märkte nicht vorbereitet sind. Seiner Ansicht nach habe die aktuelle Marktlandschaft möglicherweise die Unsicherheiten verstärkt, auch wenn der Aktienmarkt - trotz Anzeichen einer sich ausbreitenden COVID-19-Pandemie, die sich stellenweise verstärkt und damit die Prognosen für eine "V-förmige Form" bedrohe - größtenteils gestiegen sei. Auch eine schnelle und deutliche wirtschaftliche Erholung sieht der Marktexperte vor diesem Hintergrund in Gefahr.
"Wenn Sie keine Absicherung haben, schlage ich vor, nicht im Markt zu sein, da wir mit einer enormen Unsicherheit konfrontiert sind", rät Taleb Anlegern daher.
Hat die Fed ihr Pulver verschossen?
Bislang ist es insbesondere die US-Notenbank, die mit drastischen geldpolitischen Maßnahmen versucht, die Folgen der Krise für die Wirtschaft abzufedern. Doch möglicherweise hat die Fed nicht mehr allzu viele Optionen, um einem möglichen Tail Risk zu begegnen. "Wir drucken Geld, als gäbe es kein Morgen", kommentierte Taleb die Bemühungen der Währungshüter. Die Leitzinsen sind bereits auf sehr niedrige 0%-0,25 Prozent gesunken, möglicherweise habe die Fed nicht viel Raum, um die wirtschaftlichen Schmerzen des Virusausbruchs und anderer Probleme, die in dieser Krise auftreten könnten, weiter zu lindern.
"Und COVID scheint da zu sein, selbst wenn die Pandemie ... nachlässt, wird es immer noch Leute geben, die Vorsicht walten lassen und das wird viele Branchen treffen", so der Autor im CNBC-Interview weiter.
Redaktion finanzen.at
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