AUSBLICK/Deutsche HVPI-Inflation steigt auf 0,2 Prozent

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Juni leicht zugenommen haben. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte erwarten, dass die am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 0,2 Prozent gestiegen sind. Im Mai hatten die Preise auf Jahressicht stagniert.

   Gegenüber dem Vormonat dürften die Verbraucherpreise um 0,1 (Vormonat: 0,4) Prozent gestiegen sein. Für den Verbraucherpreisindex in nationaler Abgrenzung werden Teuerungsraten von monatlich 0,2 (0,3) Prozent und 0,4 (0,1) Prozent prognostiziert.

   Das Statistische Bundesamt (Destatis) wird vorläufige Juni-Daten am Mittwoch um 14.00 Uhr veröffentlichen. Erste Indikationen liefern die Daten aus sechs Bundesländern, die am Vormittag, beginnend mit Sachsen (9.00 Uhr), veröffentlicht werden.

   Die Preisentwicklung dürfte in den kommenden Monaten zunehmend von der Tatsache beeinflusst werden, dass es auch im Vorjahresmonat zu einem Rückgang der Energiepreise gekommen ist. So geht beispielsweise Postbank-Volkswirt Heinrich Bayer davon aus, dass die Energiepreise die Vorjahresraten schon im Juni leicht getrieben haben. "Während sich Energie im Juni 2015 verbilligt hatte, rechnen wir für den laufenden Monat mit einer leichten Verteuerung", kalkuliert er.

   Allerdings ist der Benzinpreis nach Angaben des ADAC in den drei Wochen bis 21. Juni leicht gesunken und der Dieselpreis allenfalls marginal gestiegen. Und Brent verbilligte sich um 3,0 Prozent, im Juni 2015 dagegen nur um 1,4 Prozent.

   Nach Einschätzung von BNP Paribas sind einige mit der Freizeitgestaltung zusammenhängende Dienstleistungspreise im April aufgrund saisonaler Verzerrungen sehr stark gefallen, was im Mai noch nicht völlig ausgeglichen wurde. Die Bank erwartet deshalb einen monatlichen Anstieg dieser Preise um 1 Prozent.

   "Insgesamt dürfte ein monatlicher Anstieg der Energiepreise um 0,9 Prozent von einem Preisrückgang bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken um 0,3 Prozent gemindert worden sein", schätzen die Ökonomen von BNP Paribas. Für die Jahreskernteuerung erwarten sie einen Anstieg auf 1,3 von 1,1 Prozent.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

   DJG/hab/bam

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   June 28, 2016 10:32 ET (14:32 GMT)

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