Stefan Salomon-Kolumne 21.01.2013 13:30:00

ATX peilt 3.000 Punkte an, DAX langfristig 30.000 Punkte

Kolumne

Der ATX stieg zu Beginn des Jahres auf ein Hoch bei 2.501 Punkten – hier besteht noch die Chance, im Jahr 2013 in Richtung 2.775 bis 3.000 Punkte anzusteigen. Das Kursziel für den DAX ist die runde 9.000er-Marke in 2013. Doch langfristig hat gerade der DAX in den kommenden Jahren die Chance, in Richtung 30.000 Punkte und mehr anzusteigen.

Wieso ich zu dieser Auffassung komme, möchte ich Ihnen in der nachfolgenden Analyse zum DAX und Dow Jones darstellen, eine Analyse zum ATX für 2013 finden Sie am Ende dieser Kolumne.

Beachten Sie aber bitte: DAX 30.000 Punkte - dies ist ein Szenario, wenn auch ein sehr optimistisches. Es ist kein Kursziel, welches schon aktiviert ist oder die Kristallkugel hergibt. Vielmehr möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass die Rallye, die wir im vergangenen Jahr im DAX erlebt haben, unter Umständen erst ein Vorläufer für einen kommenden Börsenboom darstellt.

Zu Beginn meiner Analyse möchte ich Ihnen den langfristigen Kursverlauf des Dow Jones präsentieren.


Linienchart Daily Dow Jones

Zunächst einmal ein Blick auf den sehr langfristigen Kursverlauf des Dow – ungeachtet der Tatsache, dass der Index im Laufe der Jahrzehnte doch einige Veränderungen durchlief. Letztlich ist interessant, dass die sehr langfristige Aufwärtsbewegung mit einem breiten Trendkanal nach einer Phase der Euphorie nach Ausbruch aus dem Trendkanal Mitte der 90er-Jahre dann in eine volatile Seitwärtsbewegung umgeschwenkt ist – mit Ausbildung eines umgekehrten Dreiecks und Re-Break in den Aufwärtstrend-Kanal.

Dieser Re-Break mahnte aus langfristiger Sicht zur Vorsicht. Schließlich musste aufgrund des Re-Breaks auch ein Verfall des Index und ein Test der Aufwärtstrend-Linie mit Breakversuch derselben, die aktuell bei ca. 4.200 Punkten verläuft, als Szenario mit einkalkuliert werden.

Dieses negative Szenario trat jedoch bislang nicht ein. Der Dow konnte sich vielmehr deutlich erholen und pendelt derzeit an der oberen Begrenzung des Trendkanals (Rückkehrlinie) hin und her. Dies ist aus technischer Sicht als Stärke zu betrachten. Ausgehend auch aus den kurzfristigeren Zeitebenen ergibt sich hier die Chance, dass der Dow sich von der Rückkehrlinie nach oben ablöst und in Richtung 16.500 Punkte läuft, an die obere Begrenzung des umgekehrten Dreiecks.

Ein gelungener Ausbruch aus diesem Dreieck nach oben – und natürlich auch aus dem Aufwärtstrend-Kanal – offeriert letztlich die Möglichkeit, auch Kursziele für den Dow bis ca. 40.000 und sogar 50.000 Punkte abzuleiten. Entsprechend der nach oben abgetragenen Schwankungsbreite des Dreiecks und des Trendkanals. Fundamental wäre ein solcher Anstieg durchaus vorstellbar, existieren doch Berechnungen, nach denen sich die USA aufgrund der rasant gestiegenen heimischen Förderung von Schiefergas und Schieferöl bis Mitte des nächsten Jahrzehnts von einem Energie-Importeur zu einem Energie-Exporteur wandeln werden - mit drastischen positiven Impulsen für die gesamte US-Wirtschaft.

Charttechnisch gibt es natürlich noch einige Fragezeichen für das oben positiv vorgestellte Szenario. So sind umgekehrte Dreiecke oftmals eher Trendwendemuster mit häufigem Fehlausbruch nach oben – und die statistische Aussagekraft sehr langfristiger Trends und Formationen ist einfach nicht gegeben, da es nicht hinreichend viele derartige Trends und Formationen gibt, die auswertbar sind. Allerdings: Sie können auch in den nachfolgenden Charts des DAX gut erkennen, dass langfristige Formationen in der Vergangenheit durchaus als Signalgeber taugten.


Jahreskerzen DAX

Jahreskerzen zeigen die grobe Übersicht der sehr langfristigen Stimmung an. Ein schönes Beispiel für die Aussagekraft der Jahreskerzen ergibt sich mit Ausbruch aus dem Dreieck von 1983 – die vorherige Unsicherheit wurde nach oben aufgelöst und somit auch ein klares Richtungssignal geliefert. Aktuell können Sie eine weitere langfristige Formation erkennen: Ein ansteigendes Dreieck hat sich im DAX seit Ende der 90er-Jahre gebildet. Mit den letzten drei Jahreskerzen steigt nun die Chance an, dass ein Ausbruch nach oben erfolgt.

Denn: 2010 und 2011 zeigen noch Unsicherheit im Markt an, die nun in 2012 nach oben aufgelöst wurde. Dieser Umstand ist positiv und lässt eher einen Ausbruch nach oben zu. Damit sollte der DAX in diesem Jahr auch mein Kursziel von ca. 9.000 Punkten erreichen können.

Interessant ist es nun, bei einem Ausbruch nach oben aus dem Dreieck auch einmal zu schauen, wie denn der weitere Kurs verlaufen könnte. Ausgehend von der Schwankungsbreite des Dreiecks und auch den Aufwärtstrend-Kanälen (deren obere Begrenzungen Kursziele darstellen) besteht somit die Chance, bis ca. 2025 in Richtung 30.000 Punkte vorzustoßen.

Negativ wäre hingegen aus charttechnischer Sicht erst ein Rückfall per Yearly-Close unter die vergangenen Jahrestiefs. Das heißt ein Fall unter das Tief von 2012 (5.900 Punkte) und unter das Tief von 2011 (4.967 Punkten) würde das skizzierte langfristige positive Szenario hinfällig werden lassen.


Quartalschart DAX als Linienchart

Drei Formationen, zwei Ausbrüche - aktuell im Linienchart ein sehr breiter Keil – je nach „Freiheitsgraden“ könnte auch ein ansteigendes Dreieck konstruiert werden.


Quartalschart DAX

Die letzten Quartalskerzen positiv – zudem konnte seit dem scharfen Einbruch im dritten Quartal 2011 der DAX auch über die Mitte der langen schwarzen Kerze und mit dem letzten Quartal 2012 auch über das Hoch dieser Kerze per Quartalsschlusskurs ansteigen. Die positive Grundstimmung im Markt überwiegt – die Chance auf einen Ausbruchsversuch über das bisherige Allzeithoch darf im Jahr 2013 favorisiert werden. Negativ wäre ein Fall unter das Tief aus dem jüngsten Quartal bei 6.950 Punkten. Der Chart veranschaulicht die „grafische“ Ableitung des Kursziels aus dem Dreieck bei einem Ausbruch nach oben.


Quartalschart ATX

Ebenso wie für den DAX bin ich sehr optimistisch für den ATX eingestellt. Nach einer Bodenbildung Ende 2011 bis in den Herbst 2012 konnte der ATX im letzten Quartal 2012 deutlich nach oben laufen. Der Jahresschluss 2012 bei 2.401 Punkten notiert zudem über der Mitte des langen schwarzen Kerzenkörpers. Aus Sicht der Candlesticks ist die Mitte einer langen schwarzen Kerze stets ein deutliches Widerstandsniveau.

Da dieses nun gebrochen wurde, besteht eher die Aussicht auf steigende Kurse an die nächste Widerstands-Zone, die im Bereich zwischen 2.775 bis 3.012 Punkten angenommen werden muss. Diese Zone stellt somit das Kursziel für 2013 dar. Wider Erwarten negativ wäre ein Rückfall unter 2.195 Punkten per Quartalsschlusskurs und sodann auch ein Fall unter das Tief des letzten Quartals, der letzten weißen Kerze bei 2.086 Punkten.

Fazit: Für 2013 zeigen die langfristigen Zeitebenen die Chance an, im DAX, Dow und ATX weiter anzusteigen. Ein neues Allzeithoch im DAX aktiviert sodann das langfristig sehr positive Szenario. Damit sollten Rücksetzer und Kaufgelegenheiten in diesem Jahr in allen Indizes getreulich wahrgenommen werden.

Ihr Stefan Salomon

Kontakt: info@candlestick.de
Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten. Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich einzelne Analysen beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Datenfeed: www.BSB-Software.de sowie www.teletrader.com. Kontakt: Stefan Salomon, 94249 Bodenmais, info@candlestick.de

Stefan Salomon wurde 1963 geboren und ist freiberuflicher Technischer Analyst. Sein Motto: "Börse ist einfach!" Seine Spezialgebiete: Candlesticks und Charttechnik. Seit nunmehr 20 Jahren ist der Experte an den Börsen aktiv, veranstaltet Seminare, coacht Trader und gibt seinen Börsenbrief heraus, den Candlestick-Letter. Vielen Anlegern ist Stefan Salomon aus den Medien bekannt (wallstreet-online.de, n-tv, Deutsches Anleger Fernsehen DAF, Börsen-Zeitung, Euro am Sonntag, boerse.ard, etc.). Auf seiner Website www.candlestick.de finden Sie weitere Infos und Analysen von Stefan Salomon.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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