Konzerngeschichte |
08.11.2024 22:42:00
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ASML und die Zukunft der Halbleiter: Innovationen seit 1984
• Führend in der DUV- und EUV-Lithografie
• Einziger Hersteller von EUV-Maschinen weltweit
Entstehung und frühe Jahre
ASML, kurz für Advanced Semiconductor Materials Lithography, wurde 1984 im niederländischen Veldhoven gegründet. Als Gemeinschaftsunternehmen des Elektronikkonzerns Philips und der Advanced Semiconductor Materials International (ASMI) entwickelte ASML zunächst Lithografiesysteme, die essenziell für die Produktion von Mikrochips sind. Diese Technologie, die Licht verwendet, um Muster auf Siliziumwafer zu projizieren, ist bis heute ein Grundpfeiler der Halbleiterfertigung.
In den späten 1980er-Jahren begann ASML, sich durch die Umstellung von mechanischen Verfahren auf optische Lithografie von der Konkurrenz abzuheben. Dies legte den Grundstein für den späteren Aufstieg des Unternehmens, da die Halbleiterindustrie zunehmend nach kleineren und leistungsfähigeren Chips verlangte.
Aufstieg und Dominanz in der Branche
In den 1990er-Jahren expandierte ASML rasant und entwickelte sich von einem Nischenanbieter auf dem europäischen Markt zu einem globalen Branchenführer. Ein entscheidender Durchbruch war die Entwicklung der Deep Ultraviolet Lithography (DUV), die zum Industriestandard wurde. Diese Technologie ermöglichte es, Transistoren weiter zu miniaturisieren und so mehr Rechenleistung auf kleinere Chips zu bringen.
In den 2000er-Jahren festigte ASML seine Stellung, insbesondere auf den asiatischen Märkten, die zu wichtigen Zentren der Halbleiterproduktion wurden. Unternehmen wie Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC) und Samsung gehörten zu den wichtigsten Kunden und trugen wesentlich zum Wachstum des Unternehmens bei.
Durchbruch mit EUV-Technologie
Der vielleicht bedeutendste Schritt in der Geschichte von ASML war die Entwicklung der Extreme Ultraviolet (EUV) Lithography. Diese Technologie, deren Entwicklung mehr als zwei Jahrzehnte dauerte und Milliarden von Euro kostete, ermöglichte die Produktion von Mikrochips mit Strukturen von bis zu sieben Nanometern oder kleiner. Besonders in den Bereichen Hochleistungsrechner, Smartphones und künstliche Intelligenz ist diese Technik unverzichtbar.
Trotz anfänglicher Skepsis in der Industrie, ob EUV wirtschaftlich und technisch umsetzbar sei, erwies sich ASMLs Beharrlichkeit als Erfolgsrezept. Heute ist ASML das einzige Unternehmen weltweit, das EUV-Maschinen herstellt, deren Kosten pro Einheit bis zu 150 Millionen US-Dollar betragen. Dieses Monopol hat ASMLs Position als unverzichtbarer Akteur in der Halbleiterausrüstungsindustrie gefestigt.
ASML 2024: Finanzielle Stärke und Marktposition
Im Jahr 2024 setzte ASML seinen Wachstumskurs fort. Besonders die steigende Nachfrage nach KI-Chips und fortschrittlichen Halbleitertechnologien trieb das Geschäft an. Im dritten Quartal 2024 erzielte ASML einen Umsatz von 7,5 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 2,1 Milliarden Euro.
Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz von rund 28 Milliarden Euro. Allerdings bleibt der Markt herausfordernd, da sich das Wachstum im Speichermarkt langsamer erholt als erwartet. Trotzdem ist das Unternehmen optimistisch, insbesondere hinsichtlich der EUV-Systeme, die weiter an Bedeutung gewinnen.
Strategische Ausrichtung und kommende Herausforderungen
ASML positioniert sich strategisch für die wachsenden Anforderungen der Halbleiterbranche, vorwiegend im Bereich der KI und der Hochleistungsrechner. Mit der Einführung neuer High NA-Systeme, die noch kleinere Strukturen auf Chips ermöglichen, plant ASML, seine Technologieführerschaft weiter auszubauen.
Allerdings muss ASML auch Herausforderungen bewältigen, die durch geopolitische Spannungen und Unterbrechungen in der Lieferkette entstehen. Die Halbleiterindustrie steht zunehmend im Zentrum internationaler Handelskonflikte, insbesondere zwischen den USA und China. So erließ die niederländische Regierung 2023 Exportbeschränkungen für die fortschrittlichsten Maschinen von ASML, was die Zukunftsaussichten auf dem chinesischen Markt einschränkt
D. Maier / Redaktion finanzen.at
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