28.07.2023 18:15:38

APA ots news: Österreichische Banken halten strengem Krisenszenario stand:...

APA ots news: Österreichische Banken halten strengem Krisenszenario stand: Kapitalaufbau und höhere Profitabilität stärken Resilienz

Wien (APA-ots) - Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die

Europäische Zentralbank (EZB), in Kooperation mit den nationalen

Aufsichtsbehörden, haben 111 europäische Banken einem Stresstest

unterzogen. Die heute veröffentlichten Ergebnisse bescheinigen ihnen

eine hohe Krisenresistenz. Durch die Reduktion von Problemkrediten

und Kosten einerseits und gestärkten Kapitalquoten sowie erhöhten

Erträgen andererseits konnten die Banken das deutlich härtere

Szenario mit höheren Kapitalquoten als im Stresstest 2021

abschließen. EU-weit fällt die harte Kernkapitalquote (CET1-R) im

adversen Szenario zwischen Ende 2022 und Ende 2025 um 4,6

Prozentpunkte auf 10,4 Prozent (2021: Reduktion um 4,9 Prozentpunkte

auf 10,2 Prozent).

Österreichische Banken: gestresste Kapitalquoten im europäischen

Mittelfeld

Auch die sechs teilnehmenden Banken aus Österreich zeigen sich

widerstandsfähig. Im Aggregat landen sie mit einem Rückgang der

Kapitalquote im adversen Szenario von 3,7 Prozentpunkten auf 11,1

Prozent CET1-R im europäischen Mittelfeld. Auf individueller Ebene

ist die Performance heterogen, aber alle österreichischen Banken

erfüllen auch im Stress-Szenario die gesetzlichen

Kapitalanforderungen.

"Die positiven Resultate des Stresstests sind kein Freibrief, den Weg

der vergangenen Jahre zu verlassen. Die Wirtschaft wird auch in den

nächsten Jahren von Unsicherheiten geprägt sein und ist dabei auf

einen stabilen Bankensektor als Partner angewiesen" kommentiert

FMA-Vorstandsmitglied Helmut Ettl die Veröffentlichung der

Ergebnisse.

"Die Banken haben ihre Resilienz unter harten Bedingungen bewiesen

und können auf Basis einer guten Ertragslage ihre solide Ausgangslage

nun weiter ausbauen", ergänzt OeNB-Vize-Gouverneur Gottfried Haber.

"Als Aufsicht beobachten wir die individuellen Risikoprofile genau

und achten weiterhin auf eine vorausschauende Stärkung der

Kapitalbasis."

Szenario mit starkem Wirtschaftseinbruch und weiterhin hoher

Inflation

Die Aufsicht unterstellt im fiktiven Stresstest-Szenario einen

starken Wirtschaftseinbruch, sinkende Immobilienpreise und steigende

Arbeitslosigkeit vor dem Hintergrund hoher Inflation und weiter

ansteigender Zinsen. Höhere Kreditausfälle, geringere

Provisionserträge und Marktschwankungen führen zu Verlusten und in

Folge zu sinkenden Kapitalquoten der Banken. Stabilisierend wirkt

hingegen das Nettozinsergebnis.

"Stille Lasten" keine Gefahr für Österreichs Banken

Unabhängig vom Stresstest hat die Aufsicht die Auswirkungen des

Zinsanstiegs auf die Bewertung von v.a. fix verzinsten Anleihen in

den Bankportfolien analysiert. Diese "stillen Lasten" materialisieren

sich nur bei einem - nicht vorgesehenen - Verkauf vor Ende der

Laufzeit und finden sich nicht in den Bilanzkennzahlen. Die Analyse

zeigt, dass das daraus entstehende Risiko aufgrund strengerer

Regulierung mit Fokus auf eine adäquate Kapital- und

Liquiditätsausstattung, anders als in den USA, in Österreich und

Europa gering ist.

Hintergrundinformation

Der EU-weite Stresstest findet alle zwei Jahre für die größten

europäischen Banken statt und umfasst gemessen an der Bilanzsumme

etwa 75 Prozent des Bankensektors. Für 70 Banken (Österreich: Erste

Group Bank und Raiffeisen Bank International) läuft der Stresstest

unter Führung der EBA, für die anderen 41 kleineren Banken

(Österreich: Addiko, Bawag, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich,

Volksbanken) unter Führung der EZB ab. Veröffentlicht werden die

individuellen Ergebnisse der Banken auf der Website der EBA und jener

der EZB.

Parallel führen OeNB und FMA einen Stresstest für jene

österreichischen Banken durch, die nicht vom EU-weiten Stresstest

erfasst sind. Aggregierte Ergebnisse werden von der OeNB Ende

November im Financial Stability Report veröffentlicht.

Zu den Ergebnissen auf der EBA-Website:

https://bit.ly/3OfzKQs

Zu den Ergebnissen auf der EZB-Bankenaufsichts-Website:

https://bit.ly/455iUKN

Rückfragehinweis:

FMA

Klaus Grubelnik

Mobil: +43 676 88 249 516

klaus.grubelnik@fma.gv.at

www.fma.gv.at

Oesterreichische Nationalbank

Dr. Christian Gutlederer

Pressesprecher

(+43-1) 404 20-6900

christian.gutlederer@oenb.at

www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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OTS0099 2023-07-28/18:10

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