01.08.2016 14:01:47

Ankara räumt mögliche "Fehler" beim Vorgehen gegen Gülen-Anhänger ein

   ISTANBUL (AFP)-- Mehr als zwei Wochen nach dem gescheiterten Militärputsch haben türkische Regierungsvertreter erstmals mögliche "Fehler" bei der Entlassungs- und Verhaftungswelle gegen mutmaßliche Unterstützer des Umsturzversuches eingestanden. Einige der Verdächtigen seien "zweifellos" Opfer eines "unfairen Verfahrens" geworden, sagte Ministerpräsident Binali Yildirim am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Behörden würden aber "zwischen Schuldigen und Unschuldigen unterscheiden".

   Die türkische Regierung macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli verantwortlich. Sie geht seitdem mit aller Härte gegen mutmaßliche Gülen-Anhänger vor. Mehr als 18.000 Menschen wurden festgenommen. Unter ihnen sind neben Militärangehörigen auch Staatsbedienstete, Politiker, Wissenschaftler und Journalisten.

   Vize-Regierungschef Numan Kurtulmus sagte am Montag, wenn beim Vorgehen gegen die mutmaßlichen Gülen-Anhänger "Fehler" gemacht worden seien, "werden wir diese korrigieren". Alle Verdächtigen, die keine Gülen-Anhänger seien, könnten sich "entspannen". Ihnen werde "nichts Böses angetan". Tatsächliche Gülen-Anhänger müssten aber sehr wohl "Angst haben", fügte Kurtulmus hinzu. "Sie werden es teuer bezahlen."

   Das Vorgehen der türkischen Regierung auch gegen kritische Medien und die Justiz war international auf Kritik gestoßen. Gülen selbst bestreitet jede Verwicklung und hat den Putschversuch scharf verurteilt.

   DJG/apo

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   August 01, 2016 07:58 ET (11:58 GMT)- - 07 58 AM EDT 08-01-16

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