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28.07.2023 13:20:00
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ams OSRAM-Aktie gewinnt zweistellig: ams OSRAM will sich tiefgreifend restrukturieren
Einzelheiten nannte das Unternehmen nicht. Somit ist bislang unbekannt, welche Standorte und wieviele Mitarbeiter das Sparprogramm treffen wird. Eingestellt werden jedoch ausschließlich ams-Produktlinien, wie Kamper weiter sagte. Klar ist zudem, dass auch der Vorstand schrumpfen wird: Statt bisher von vier Vorständen soll der Konzern künftig nur noch von zwei Managern an der Spitze gelenkt werden. Hauptsitz ist Premstätten in der Steiermark.
Für das erste Halbjahr meldete ams OSRAM einen Nettoverlust von knapp 1,5 Milliarden Euro, maßgeblich bedingt durch Abschreibungen in Höhe von 1,3 Milliarden. Die Restrukturierung des in der Schweiz börsennotierten Konzerns soll bis Ende 2025 jährliche Einsparungen von 150 Millionen Euro bringen.
Die Umsätze in den verbleibenden Geschäftsbereichen sollen bis 2026 um sechs bis zehn Prozent zulegen. "Unsere langfristigen Wachstumschancen sind gut und unverändert intakt", sagte Kamper in einer Telefonkonferenz zu Journalisten. Die operative Rendite soll bis 2026 bei 15 Prozent des Umsatzes liegen.
Der österreichische Sensorhersteller ams hatte das sehr viel größere Münchner Traditionsunternehmen OSRAM 2019 für über vier Milliarden Euro übernommen, großenteils kreditfinanziert. OSRAM wehrte sich lange gegen die Übernahme. Doch da die Mehrheit der OSRAM-Aktionäre schließlich die Übernahmeofferte annahm, gelang ams schließlich der Coup. Die Nettoverschuldung liegt derzeit noch bei gut zwei Milliarden Euro.
Der Kurs der ams OSRAM-Aktie zog am Freitag deutlich an. Nach einem Anstieg von bis zu 19 Prozent am Vormittag lag das Papier zuletzt noch 16 Prozent im Plus. Nach einem Absturz bis auf fast 5 Franken ist die Aktie inzwischen wieder fast 8 Franken wert - so viel wie seit Februar nicht mehr; von einstigen Höchstkursen von mehr als 70 Franken Anfang 2018 ist das Papier aber meilenweit entfernt. Der Börsenwert des Unternehmens liegt aktuell bei knapp 2,2 Milliarden Franken oder umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro.
Abgesehen von der großen finanziellen Belastung durch die Übernahme wurde der fusionierte Konzern anschließend durch die Corona-Pandemie und die anschließende Konjunkturflaute getroffen. Im Frühjahr räumte Vorstandschef Alexander Everke - der Architekt der Übernahme - schließlich vorzeitig seinen Stuhl. Auf die Frage, ob die Fusion ein Fehler gewesen sei, antwortete Kamper: "Ich glaube, daraus lässt sich eine ganze Menge machen." Es ergäben sich sehr gute Chancen aus der Kombination.
/cho/DP/zb
PREMSTÄTTEN/MÜNCHEN (dpa-AFX)
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