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27.07.2013 10:48:00

Alpine-Anleihe - Anlegeranwalt will auch gegen Bilanzprüfer vorgehen

Der Linzer Anlegeranwalt Michael Poduschka will in Sachen einer Anleihe der inzwischen insolventen Alpine aus 2012 nicht nur gegen die Emissions-Banken sondern auch gegen den Abschlussprüfer der Emittentin Alpine Holding vorgehen. "Es gibt verdichtete Vermutung, dass es zumindest für die Bilanz 2011 keinen unbeschränkten Bestätigungsvermerk hätte geben dürfen", kritisiert Poduschka gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten" am Samstag.

Abschlussprüfer war laut den "OÖN" die Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH, von der vorerst keine Stellungnahme zu erhalten war, so das Blatt. Der Bestätigungsvermerk für die Bilanz 2011 stamme aus März 2012. Die Anleihe, bei denen die Anleger nun wie berichtet im Zuge der Insolvenz nur mit einem Ausgleich im einstelligen Prozentbereich rechnen können, wurde im Mai 2012 begeben. Das Nachrichtenmagazin "profil" berichtete am Samstag ja vorab, dass es in der Alpine schon ab 2009 Zahlungsschwierigkeiten gegeben habe, was E-Mails beweisen würden.

"Hätte es diesen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk nicht gegeben, wäre diese Anleihe unverkäuflich gewesen", sagt Poduschka in den "OÖNachrichten". Ob nun tatsächlich die Wirtschaftsprüfer der Alpine keinen unbeschränkten Bestätigungsvermerk ausstellen hätte dürfen, sei Sache von Gutachtern. Zumindest sei es nach einem kürzlichen Urteil des Oberlandesgerichts Wien aber möglich, im Anleger-Interesse gegen den Abschlussprüfer vorzugehen. Demnach könnten Abschlussprüfer auch dann Anlegern gegenüber haften, wenn die Anlageentscheidung nicht kausal mit der Erteilung des Bestätigungsvermerks oder dessen Versagung zusammenhänge, so Poduschka.

Knapp 100 Anleger werden von Poduschka vertreten. Auch gegen die Emissionsbanken will er vorgehen, angeschrieben habe er sie bereits kürzlich, aber noch keine Antworten bekommen. Er will den Banken Beratungsfehler nachweisen. Klagen behalte er sich ab Herbst vor. Offenbar zielt der Anlegervertreter aber eher auf Vergleiche: "Sollten die Banken an einer außergerichtlichen Lösung interessiert sein, ist mir das auch recht", sagt er den "OÖN".

Wie berichtet untersucht auch die Finanzmarktaufsicht die Anleihe der Alpine Holding aus dem Vorjahr. Zuvor begab die Holding schon 2011 und 2010 Anleihen - als es laut "profil" auch schon Zahlungsschwierigkeiten gegeben haben soll.

(Schluss) phs/spu

WEB http://www.alpine.at http://www.fma.gv.at

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