19.08.2014 19:27:58

Allg. Zeitung Mainz: Etwas einseitig / Kommentar zum Bildungsmonitor

Mainz (ots) - Schon wieder eine Studie zur Qualität bundesdeutscher Bildung. Kaum einer Materie sind in den vergangenen Jahren ähnlich viele Untersuchungen gewidmet worden wie dem Thema Schule und Hochschule. Teils mit erheblichem Aufwand - und in der Folge spürbaren Kurskorrekturen. Deutschland, das bis dahin an keinem größeren internationalen Schulvergleich teilgenommen hatte, wurde Ende 2001 durch den "Pisaschock" jäh geweckt. Im Jahr darauf folgte der erste Leistungsvergleich zwischen den Bundesländern. National wie international befeuerte "Pisa" den alten Konflikt über das dreigliedrige Schulsystem und die Frage, ob dadurch Migrantenkinder und Kinder aus sozial schwachen Schichten benachteiligt würden. Unions-Kultusminister schlugen den Ausstieg aus dem Pisa-Projekt vor und wollten den Bildungsmonitor des wirtschaftsnahen Instituts der Deutschen Wirtschaft an seine Stelle setzen. Nicht ohne Grund. Die Erhebungen richten den Blick seit jeher fast ausschließlich auf den ökonomischen Nutzen der Bildung. Selbst im Kapitel zur Bildungsarmut stößt man schnell auf das Stichwort der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung. Der ökonomische Wert guter Bildung von der Kita bis zur Hochschule steht außer Frage. Doch die einseitige Ausrichtung der Wirtschaftsstudie schmälert ihre allgemeine Aussagekraft doch erheblich. Das gilt auch für die Aussagen zum achtjährigen Abitur, das pauschal als unproblematisch beurteilt wird. Die Realität, der Elternwille spricht eine andere Sprache. Nicht ohne Grund kehrt die Hälfte der Bundesländer nach zehn Jahren und teils schmerzlichen Erfahrungen nun in unterschiedlicher Ausprägung und Konsequenz zum neunjährigen Abitur zurück.

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Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz Florian Giezewski Regionalmanager Telefon: 06131/485817 desk-zentral@vrm.de

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