25.06.2009 19:06:00

Aktien Zürich Schluss: Schwach - Gewinnmitnahmen und US-Daten

    ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr schwach geschlossen - vor allem Finanzwerte standen unter zum Teil erheblichem Abgabedruck. Nach dem eher düsteren Konjunkturszenario der US-Notenbank am Vorabend habe die Abgabebereitschaft wieder deutlich zugenommen, hieß es im Handel. Schwache Konjunkturdaten aus den USA verschärften die Tendenz zu Gewinnmitnahmen nach der gestrigen Rally.

    Vor allem die schlechten US-Arbeitsmarktdaten belasteten die Aktienmärkte weltweit. Die aktuellen Daten hätten die Hoffnung auf eine Stabilisierung am Arbeitsmarkt durch überraschend gestiegene Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zunichte gemacht. Die Konjunkturszenarien ließen wenig Gutes für die Unternehmensgewinne in der in zwei Wochen anrollenden Berichtssaison erwarten, hieß es im Handel.

    Der SMI <SMI.SFF> verlor am Berichtstag 1,51 Prozent auf 5.361,30 Punkte und blieb damit rund 47 Punkte über dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI <SLI.SFF>) büßte 1,36 Prozent auf 802,95 Punkte ein und der breite Gesamtmarkt SPI <SXGE.SFF> verlor 1,29 Prozent auf 4.623,46 Punkte.

    Die größten Verluste verzeichneten UBS <UBSN.VTX> <UBS.ETR> (-5,9%). Marktakteure verweisen auf die Sektorhausse vom Vortag sowie auf Gerüchte einer bevorstehenden Gewinnwarnung beim französischen Mitbewerber Credit Agricole <PACA.PSE> <XCA.FSE>. Schwach schlossen auch Credit Suisse <CSGN.VTX> <CSX.ETR> (-4,1%). Der Schweiz-Chef der Großbank, Hans-Ulrich Meister, sagte gegenüber den Medien, er halte die Aufspaltung der Großbanken für nicht realisierbar.

    Deutlich nach unten ging es auch mit dem Lebensversicherer Swiss Life Holding <SLHN.VTX> <SLW.FSE> (-3,4%), der unter einer Rückstufung durch Merrill Lynch auf "Underperform" litt. Die Analysten der Bank verweisen auf unrealistische Markterwartungen über die Geschwindigkeit der Erholung des Titels. Die weiteren Versicherer im SMI büßten zwischen 0,1 Prozent (Swiss Re <RUKN.VTX> <SCR.FSE>) und 2,2 Prozent (Baloise <BALN.VTX> <BLON.BER>) ein.

    Anleger trennten sich auch von den Papieren der Pharmariesen Roche Holding <ROG.VTX> <RHO5.FSE> (-0,7%) und Novartis <NOVN.VTX> <NOT.FSE> (-1,9%), die für einmal ihre defensiven Qualitäten nicht ausspielen konnten. Nestle <NESN.VTX> <NESN.FSE> als dritte der defensiven Schwergewichte schlossen 0,4 Prozent leichter.

    Konjunktursensitive Aktien schlossen in der Mehrheit besser als der Markt ab. So sanken ABB <ABBN.VTX> <ABJ.FSE> um 0,2 Prozent, Adecco <ADEN.VTX> <ADI1.FSE> um 0,6 Prozent und Clariant <CLN.VTX> <CLRN.FSE> um 0,6 Prozent. Holcim <HOLN.VTX> <HLBN.FSE> verzeichneten nach der erfolgreichen Ausgabe über eine Milliarden Franken gar ein Plus von 0,6 Prozent.

    Fester tendierten auch Swisscom <SCMN.VTX> <SWJ.FSE> (+0,5%). Der Telekomkonzern gab heute die Übernahme eines SAP-Dienstleisters mit rund 100 Mitarbeitenden bekannt. Und Richemont <CFR.VTX> <RITA.FSE> erholten sich mit plus 0,7 Prozent etwas von den Abgaben am Dienstag, als schwache Daten zu den Uhrenexporten die Werte unter Druck gesetzt hatten.

    Im breiten Markt stiegen Barry Callebaut nach Zahlen um 2,2 Prozent. Der Schokoladenproduzent hat mit den Umsatzzahlen zu den ersten neun Monaten die Erwartungen des Marktes übertroffen. Zudem bestätigte die Gruppe die bisherigen Finanzziele.

    Sulzer (-0,5%) vermeldete die Übernahme von SAB Technical Services in Indien für rund 6,3 Millionen Franken. Allerdings ist der Preis noch von der künftigen Geschäftsentwicklung abhängig.

    Gategroup schlossen 0,9 Prozent tiefer. Finanzchef Thomas Bucher sagte gegenüber dpa-AFX, dass er für 2009 mit einem schlechteren Geschäftsgang als 2008 rechnet.

    Cytos (+3,6%) gehörten indes zu den größten Gewinnern im breiten Markt. Das Pharmaunternehmen hat in einer Analyse von Phase-II-Daten für den Blutdruck-Impfstoff CYT006AngQb mögliche Ursachen für das Scheitern des Produktekandidaten gefunden.

    Ihren allerletzten Handelstag an der SIX schlossen bei Golay Buchel die PS mit einem Abschlag von 2,9 Prozent, während sich die Inhaberpapiere um 4,2 Prozent verteuerten./AWP/sb

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