22.07.2008 18:09:00

Aktien Zürich Schluss: Fester - Umschwung zu Handelsende

        BERN (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einem über weite Strecken schwächeren Handelsverlauf mit Gewinnen geschlossen. Bis am frühen Nachmittag hatten enttäuschende Zahlen der US-Bank Wachovia und die Gewinnwarnung des Kreditkartenanbieters American Express den Leitindex SMI noch ins Minus gedrückt. Darunter litten vor allem die Bankenwerte, die sich bis zum Schluss nicht mehr in die Gewinnzone retten konnten. Auf der anderen Seite machten Roche verlorenen Boden wieder gut, die Schwergewichte Novartis und Nestle stützten.

    Bis Börsenschluss gewann der SMI  0,93 Prozent auf 6.922,25 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI  stieg um 0,35 Prozent auf 1.040,46 Punkte, der breitere SPI  legte um 0,73 Prozent auf 5.803,50 Punkte zu.

    Tagessieger bei den Bluechips waren Roche   (+3,6% auf 177,20 Franken). Der Genussschein hatte einiges gut zu machen, nachdem er am Vortag nach Bekanntgabe der Offerte an die Genentech-Minderheitsaktionäre mit 4,8 Prozent abgestraft wurde. Die Deutsche Bank und die West LB haben ihre Empfehlungen für Roche mit "Buy" beziehungsweise "Add" bestätigt und nur die Kursziele leicht angepasst. außerdem hat das Unternehmen die "kleine" amerikanische Forschungsfirma Mirus für 125 Millionen Dollar übernommen.

    Neben Roche waren Novartis   (+1,9% auf 60,35 Franken) und Nestle   (+1,1% auf 44,50 Franken) für den späten Anstieg des Gesamtmarktes verantwortlich. Aber auch Versicherungswerte wie Swiss Re   (+1,9% auf 66,00 Franken), Baloise   (+1,4% auf 103,30 Franken) oder Swiss Life (+1,2% auf 278,25 Franken) halfen dem Markt.

    Grössere Gewinne verbuchten auch Lonza   (+3,4% auf 152,00 Franken). Das Unternehmen wird an diesem Mittwoch die Zahlen zum ersten Halbjahr präsentieren. Actelion kam bereits heute mit seiner Quartalsbilanz, die Aktien kletterten um 1,6 Prozent auf 53,15 Franken in die Höhe. Analysten zufolge ist der Zahlenkranz gemischt, aber innerhalb der Erwartungen ausgefallen.

    Dagegen standen Logitech (-5,2% auf 27,50 Franken) nach Zahlen am Tabellenende. Die Aktie sei aber weniger vom Resultat als von den schwachen Vorgaben des US-Technologiesektors gebremst worden, hieß es.

    Swisscom gaben um 3,8 Prozent auf 317,50 Franken nach und wurden von einer Umsatzwarnung durch den britischen Telekomriesen Vodafone belastet. Bei Nobel Biocare   (-2,6% auf 32,90 Franken) habe der Markt auf eine Gewinnenttäuschung spekuliert, und Kühne + Nagel (-3,0% auf 88,30 Franken) waren nach dem gestrigen Zahlenausweis von Kurszielreduktionen belastet. In der Logistikbranche wird mit einer weiteren Wachstumsabschwächung gerechnet, die auch an Kühne + Nagel nicht spurlos vorbeigehen wird.

    Die Banken blieben bis zum Schluss von negativen Nachrichten aus dem US-Bankensektor belastet, gingen jedoch klar über den Tiefstständen aus dem Handel. UBS   gaben 2,1 Prozent auf 21,98 Franken ab. Julius Bär  , die am Mittwoch Halbjahreszahlen veröffentlichen, verloren 1,8 Prozent auf 67,05 Franken. Dagegen blieben Credit Suisse mit plus 0,04 Prozent auf 46,60 Franken quasi unverändert.

    Im breiten Markt gingen die volatilen 4M Technologies (-9,3%), Agen (-9,0%) oder BCV Namen (-6,7%) stark zurück. Auf der anderen Seite standen COS (+6,9%), Zwahlen&Mayr (+6,8%) oder Roche Inhaber (+6,4%) zuoberst. /mk/uh/AWP/sb

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