14.05.2020 17:44:46
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Aktien Schweiz schwach - Konjunktursorgen und Jobdaten belasten
ZÜRICH (Dow Jones)--Weiter zunehmende Sorgen, dass die Erwartung einer raschen konjunkturellen Erholung verfrüht sein könnte, haben am schweizerischen Aktienmarkt am Donnerstag für kräftige Abgaben gesorgt. Nachdem am Vortag US-Notenbankpräsident Jerome Powell mit seinen kritischen Aussagen in Bezug auf eine baldige konjunkturelle Erholung die Märkte erschreckt hatte, spiegelten schwächer als erwartete US-Arbeitsmarktdaten diese Sorgen nun wieder. Mit fast 3 Millionen haben noch mehr US-Amerikaner einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt als prognostiziert. Damit haben in den vergangenen Wochen im Zuge der Coronavirus-Pandemie rund 36 Millionen Amerikaner ihren Job verloren.
Daneben hat die Weltgesundheitsorganisation WHO davor gewarnt, dass Covid-19 endemisch werden könnte und es massiver Bemühungen bedürfe, um einen Impfstoff zu entwickeln. Seit mehreren Tagen häufen sich die Berichte über neue Infektionsherde - vor allem in China und Südkorea. Im Handel wird befürchtet, dass eine zweite Infektionswelle eine neue Abwärtsbewegung an den Börsen auslösen könnte.
Der SMI verlor 1,6 Prozent auf 9.478 Punkte. Im Tagestief war es schon bis auf 9.394 Punkte nach unten gegangen. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit Abgaben. Umgesetzt wurden 79,5 (zuvor: 67,66) Millionen Aktien.
Unter Druck standen erneut die Finanzwerte. Hier verloren UBS 2,1 Prozent, CS Group büßten 1,0 Prozent ein und Swiss Re fielen um 2,8 Prozent. Die Papiere von Zurich Insurance verloren nach Quartalszahlen nur 0,1 Prozent. Der Konzern ist mit einer soliden Umsatzentwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung ins Jahr gestartet und schaffte eine Zunahme der Bruttoprämien von bereinigt 7 Prozent. Besonders das Wachstum in den Regionen EMEA und Nordamerika wurde positiv gewertet. Mit Blick auf das laufende Jahr malte der Konzern aber wegen der Auswirkungen der Coronakrise ein düsteres Bild.
Die Clariant-Aktie verlor 3,5 Prozent. Das Unternehmen will wegen der Coronavirus-Krise keine reguläre Dividende für das vergangene Jahr zahlen. An der Sonderausschüttung des Verkaufserlöses der Sparte Masterbatches hält der Chemiekonzern aber fest. Nach Abschluss der Transaktion im zweiten oder dritten Quartal sollen 3 Franken je Aktie gezahlt werden, in Summe 1 Milliarde Franken.
Gegen den Trend gewannen die Aktien von Sunrise Communications 3,3 Prozent. Das Unternehmen hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 2,8 Prozent auf 459 Millionen Franken gesteigert. Das bereinigte EBITDA legte um 5,9 Prozent auf 168 Millionen Franken zu. Unter dem Strich fiel jedoch der Nettogewinn um 37 Prozent auf 22 Millionen Franken. Das war einem Basiseffekt geschuldet, im Vorjahr hatte Sunrise einen Sondergewinn aus dem Verkauf von Mobilfunkmasten erzielt.
Die Aktien der Versandapotheke Zur Rose gewannen 0,1 Prozent. Händler verwiesen zur Begründung auf die Zahlen von Shop Apotheke. Die Citigroup sprach von einem anhaltenden Wachstumsmomentum. Das Unternehmen erreichte das angestrebte Ziel eines positiven bereinigten EBITDA schneller als geplant. Shop Apotheke rechnet für das Gesamtjahr nun mit einem positiven bereinigten EBITDA anstelle eines ausgeglichenen Ergebnisses. Wichtig für die Citigroup ist, dass die Margenverbesserung aus operativen Verbesserungen und nicht aus Covid-19-Effekten resultiert.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
May 14, 2020 11:45 ET (15:45 GMT)
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