22.10.2015 19:09:40

Aktien Osteuropa Schluss: Gewinne in gutem Umfeld - Nur Warschau knapp im Minus

BUDAPEST/WARSCHAU/PRAG/MOSKAU (dpa-AFX) - Die wichtigsten osteuropäischen Börsen haben am Donnerstag überwiegend mit Gewinnen geschlossen. Diese fielen allerdings nur in Budapest so deutlich aus wie an den europäischen Leitbörsen, welche von der Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik im Euroraum profitierten. In Warschau stand sogar ein knappes Kursminus zu Buche.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte angekündigt, das laufende milliardenschwere Anleihekaufprogramm gegebenenfalls bei der nächsten Sitzung im Dezember auszuweiten. Dies sorgte für gute Stimmung bei den Anlegern.

Der Moskauer RTS-Interfax-Index (RTS) gewann 0,45 Prozent auf 860,75 Punkte.

Dagegen schloss der Warschauer Wig-30-Index nach zwischenzeitlich deutlichen Aufschlägen 0,07 Prozent tiefer bei 2343,11 Punkte. Der breiter gefasste Wig-Index (WIG) sank um 0,17 Prozent auf 51 094,29 Punkte. Im Mittelpunkt stand vor allem die laufende Berichtssaison.

Orange Polska übertraf mit einem Quartalsgewinn von 110 Millionen Polnische Zloty zwar die Erwartungen am Markt. Gleichzeitig kündigte der Telekomkonzern allerdings an, seinen Dividendenvorschlag zu kürzen. Als Grund gab das Unternehmen die hohen Kosten für LTE-Auktionen an. Die Anleger zeigten sich wenig begeistert: Mit einem Minus von 2,06 Prozent gehörte die Aktie zu den schwächeren Werten im Wig 30. PKN ORLEN wiederum hatte den Nettogewinn im dritten Quartal von 538 auf 795 Millionen Zloty gesteigert. Trotz des klaren Anstiegs verfehlte der Mineralölkonzern die Markterwartungen deutlich: Analysten hatten im Vorfeld mit einem Gewinn von 1,06 Milliarden Zloty gerechnet. Die Aktie schloss dementsprechend 0,84 Prozent tiefer.

Gute Nachrichten hatte Enea zu vermelden: Der Energieversorgen hat den Erwerb eines 64,6-Prozent-Anteils an der Steinkohlenmine Bogdanka erfolgreich abgeschlossen und dafür 1,5 Milliarden Zloty hingeblättert. Die Papiere von Enea schlossen daraufhin mit einem Plus von 1,04 Prozent, während die Bogdanka-Titel unverändert aus dem Handel gingen.

In Prag ging es für den tschechischen Leitindex PX nach einem zunächst zögerlichen Verlauf um 0,81 Prozent auf 978,08 Punkte hoch. Das Handelsvolumen lag bei 0,73 (Vortag: 0,31) Milliarden Tschechische Kronen.

Bei den Einzelwerten gewannen die Papiere von Unipetrol 0,60 Prozent. Der Mineralölkonzern hatte im ablaufenen Quartal einen Nettogewinn von 1,57 Milliarden Kronen erzielt. Bereinigt um Einmaleffekte lag er bei 2,11 Milliarden Kronen. Die Umsätze waren im dritten Jahresviertel um 13 Prozent auf 29,45 Milliarden Kronen gesunken. Der Konzernchef verwies in seinen Ausführungen auf den Großbrand im Werk in Zaluzi im August.

Schwächer tendierten die Titel der CEZ (CEZ AS), die 0,73 Prozent verloren. Der Versorger hatte den Bau eines neuen Rechenzentrums in Tusimice angekündigt. Dafür sollen 500 Millionen Kronen investiert werden. Ziel des Projektes ist es, die vier bestehenden Rechenzentren in Prag und Pilsen zu ersetzen.

An der Indexspitze schlossen die beiden in Prag zweitnotierten österreichischen Titel: Die Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) legten um 3,10 Prozent zu, die Papiere der Erste Group (Erste Group Bank) verteuerten sich um 1,89 Prozent.

Die Budapester Börse ging mit klaren Kursgewinne ins verlängerte Wochenende: Der ungarische Leitindex BUX stieg um 1,56 Prozent auf 21 883,78 Punkte. Das Handelsvolumen belief sich auf 4,71 (zuvor: 5,30) Milliarden Ungarische Forint. Am Freitag findet wegen eines Feiertages kein Handel in Budapest statt.

Bei den Einzelwerten stachen die Aktien der OTP Bank (Orságos Takar És Ker BK ON) mit einem klaren Plus von 2,58 Prozent hervor. Die Titel der Branchenkollegin FHB Land Credit & Mortgage Bank gaben hingegen um 1,43 Prozent nach.

Andere Bux-Schwergewichte beendeten den Handelstag ebenfalls mit deutlichen Gewinnen: So legten die Papiere des Mineralölkonzerns MOL um 1,50 Prozent zu, nachdem es zuvor zwei Tage in Folge abwärts gegangen war. Belastet worden war die Aktie von einer abgeblasenen Übernahme bei einem Tochterunternehmen in der Slowakei.

Die Anteilsscheine von Gedeon Richter legten um 1,34 Prozent zu. Der Pharmakonzern hatte mitgeteilt, die im Mai angekündigte Übernahme des Marketingunternehmens Mediplus erfolgreich abgeschlossen zu haben. Die Übernahme soll die Position des Unternehmens im für die Branche wichtigen Wachstumsmarkt Lateinamerika stärken./dkm/APA/gl/he

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!