Aktien New York: Im Plus nach richtungslosem Auftakt

NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Mittwoch nach einem weitgehend richtungslosen frühen Handel zugelegt. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) übersprang wieder die Marke von 18 000 Punkten. Einige überraschend gute Quartalsberichte hätten letztlich die Stimmung aufgehellt, sagten Händler. Zudem waren die neuen Daten vom Immobilienmarkt besser als erwartet ausgefallen.

Rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss rückte der US-Leitindex Dow nach einigem Hin und Her um 0,42 Prozent auf 18024,99 Punkte vor. Der den breiten Markt widerspiegelnde S&P-500-Index (S&P 500) stieg um 0,48 Prozent auf 2107,30 Punkte. An der Nasdaq legte der Auswahlindex (NASDAQ 100) um 0,40 Prozent auf 4453,58 Punkte zu.

Nachdem einige wichtige Großkonzerne wie IBM, DuPont oder Travellers (Citigroup) am Vortag mit ihren Umsatzzahlen enttäuscht hätten, habe dies zunächst Sorgen geweckt, dass das erste Quartal von einer allgemein schwachen Umsatzentwicklung geprägt sein könnte, sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Letztlich aber gewann die Zuversicht die Oberhand. Dazu trug auch bei, dass die Hauspreise im Februar stärker gestiegen waren als erwartet und im März überraschend mehr bestehende Häuser verkauft worden waren.

Im Dow waren die Aktien des Kreditkarten-Unternehmens Visa nach Neuigkeiten aus China Spitzenreiter mit plus 4,45 Prozent. Im S&P-100-Index legten zudem die Mastercard-Papiere um 4,13 Prozent zu. Die chinesische Regierung hatte angekündigt, den inländischen Markt für Transaktionen mit Bankkarten ab dem 1. Juni für ausländische Anbieter zu öffnen. Dadurch könnten etwa US-Kreditkartenkonzerne Zugang zu einem mehr als 70 Billionen US-Dollar umfassenden Markt erhalten, denn ausländische Firmen sollen Lizenzen erhalten, um in China eigene Niederlassungen zu gründen oder heimische Unternehmen übernehmen zu können.

Die McDonald's-Titel (McDonalds) zählten mit einem Aufschlag von 2,81 Prozent ebenfalls zu den gefragtesten Dow-Aktien. Der neue Konzernchef Steve Easterbrook hatte für den 4. Mai angekündigt, Details eines Plans vorzustellen, der die Trendwende für die schwächelnde Schnellrestaurant-Kette bringen soll. So war im ersten Quartal der Umsatz gesunken und der Gewinn hinter den Markterwartungen zurückgeblieben.

Der Softdrink-Hersteller Coca-Cola war trotz der Dollar-Stärke besser in sein neues Geschäftsjahr gestartet als erwartet, was den Aktien ein Plus von 1,50 Prozent bescherte. Schlusslicht im Index waren die Aktien von Boeing mit minus 1,99 Prozent. Während die Quartalsbilanz wachsende Umsätze und Gewinne ausgewiesen hatte, enttäuschten die gestiegenen Kosten beim Langstreckenmodell 787 "Dreamliner" des Flugzeugbauers.

Am Vorabend nach Handelsschluss hatten zudem noch die beiden im Nasdaq 100 notierten Aktien Yahoo und Amgen über ihre Quartalsentwicklung berichtet. Für den Internetkonzern Yahoo hatte das neue Jahr mit alten Problemen begonnen: Gewinneinbruch, Anzeigenschwund und unzufriedene Investoren. So macht etwa der Hedgefonds Starboard Value zunehmend Druck, denn er will, dass die Konzernkasse durch die Abspaltung von Unternehmensteilen gefüllt und dann an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Anteilsscheine verloren 1,16 Prozent und litten dabei auch unter zahlreichen Kurszielsenkungen. Neben Macquarie senkte unter anderem auch Merrill Lynch das Kursziel für das Yahoo-Papier.

Für die Anteilsscheine des Biotech-Unternehmens Amgen ging es zuletzt um 0,45 Prozent auf 169,21 US-Dollar nach oben, nachdem sie zum Handelsstart bei 173,60 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht hatten. Nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Quartal ist Amgen zuversichtlicher für das Gesamtjahr.

Im Nasdaq-Composite-Index (NASDAQ Composite) büßten die Aktien von Cree 8,6 Prozent ein. Der Bericht des Aixtron-Konkurrenten zum dritten Geschäftsquartal sei zwar weitgehend in Ordnung gewesen, der Ausblick jedoch habe enttäuscht, hieß es am Markt. Vor allem die Prognose des LED-Herstellers für das Ergebnis je Aktie im vierten Geschäftsquartal und für die Bruttomarge lägen unter seinen und den Konsensschätzungen, schrieb etwa Analyst Vishal Shah von der Deutschen Bank./ck/he