Aktien Frankfurt: Gewinne – Spannung vor Daten und US-Zahlen, Tech-Werte

    Mit Spannung würden nun zahlreiche US-Konjunkturdaten am Nachmittag sowie Quartalsergebnisse einiger Schwergewichte wie Goldman Sachs <GS.NYS> <GOS.FSE>, Johnson & Johnson <JNJ.NYS> <JNJ.FSE> und Intel <INTC.NAS> <INL.FSE> erwartet.

    Bankenwerte zogen in der Hoffnung auf starke Zahlen der US-Bank und nach bereits deutlichen Gewinnen an der Wall Street im Finanzsektor am Vorabend kräftig an. Für Titel der Deutschen Bank <DBK.ETR> ging es um 4,63 Prozent auf 47,615 Euro hoch, Commerzbank <CBK.ETR> legten um 3,07 Prozent auf 5,030 Euro zu.

    Die Musik spielte allerdings eindeutig im TecDAX mit der Übernahme von IDS Scheer <IDS.ETR> und den "desaströsen" Zahlen von Q-Cells <QCE.ETR>. Unangefochten an der Indexspitze schossen Aktien von IDS Scheer um 38,33 Prozent auf 14,94 Euro nach oben. Die Software AG <SOW.ETR> will den Entwickler und Dienstleister für 15 Euro je Aktie übernehmen. Ein Experte bewertete das Angebot insbesondere für die Aktionäre von IDS Scheer als "sehr attraktiv". Für die Software AG sehe die Sache allerdings etwas anders aus. "IDS erzielt deutlich geringere Margen, daher dürfte einiges an Umstrukturierung auf die Software AG zukommen", sagte er. Titel der Software AG verloren denn auch 4,90 Prozent auf 47,76 Euro.

    Anleger von Q-Cells <QCE.ETR> mussten sich derweil über einen Kurseinbruch von 11,65 Prozent auf 11,68 Euro ärgern. Der Solarzellenhersteller legte überraschend vorläufige Zahlen vor, die ein Händler als "Desaster" bezeichnete. Verärgert zeigten sich Händler zudem über die Kommunikationspolitik von Q-Cells. "Das ist das gleiche Muster wie beim vergangenen Mal: Erst versucht das Unternehmen die Gemüter zu beruhigen und kurz danach platzt dann die Bombe", sagte der Börsianer. Das Vertrauen sei vollständig zerstört und nur schwer wieder herzustellen. Branchenprimus SolarWorld <SWV.ETR> erholten sich nach eigenen Aussagen zu einem wie geplant verlaufenen zweiten Quartal ein wenig und verloren noch 1,14 Prozent auf 15,63 Euro.

    Im MDAX stachen Heidelberger Druckmaschinen<HDD.ETR> mit plus 6,72 Prozent auf 3,97 Euro heraus. Einem Interview von Vorstandschef Bernhard Schreier im "Handelsblatt" zufolge sieht der angeschlagene Druckmaschinenhersteller zwar noch keine Besserung der Auftragslage. Die Finanzierung sei dennoch gesichert, sagte er. ProSiebenSat.1 Media <PSM.ETR> kletterten nach positiven Kommentaren der UBS um 4,18 Prozent auf 3,49 Euro. Bei Premiere <PRE.ETR> wurden erneut Gerüchte um eine Komplettübernahme durch Murdoch's News Corp <NWSA.NAS> aufgewärmt, was den Titeln Gewinne von 3,64 Prozent auf 2,85 Euro einbrachte./dr/sf

---Von Dagmar Rummeleit, dpa-AFX---