12.05.2009 15:33:00
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Aktien Frankfurt: Gewinne - Jüngste Konjunkturdaten beruhigen - Zahlen
Jüngste Konjunktursignale deuteten darauf hin, dass es mit der Weltwirtschaft zumindest nicht weiter abwärts gehen könnte, sagte Volker Hellmeyer, Chefananlyst bei der Bremer Landesbank. So ist in Japan der Sammelindex der Frühindikatoren im März gestiegen. Zudem würden die Ergebnisse des Stress-Tests der großen US-Banken zunehmend als Realität anerkannt, nachdem am Montag noch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Prüfungsresultate aufgekommen seien. Ferner griffen professionelle Investoren weiter bei den von ihnen als günstig angesehenen Aktien zu.
Titel der Deutsche Telekom <DTE.ETR> kletterten derweil um 3,44 Prozent auf 8,43 Euro. Händler nannten unterschiedliche Gründe für die Stärke, wie etwa den defensiven Charakter der Titel. Zudem gab es am Markt Spekulationen, der Telekomkonzern habe einen möglichen Käufer für seine britischen Geschäfte gefunden. Andere Börsianer schränkten ein, dass es nicht unbedingt Verkaufspläne für diese Sparte gebe. Ein Sprecher der Telekom lehnte auf Anfrage von dpa-AFX einen Kommentar zu den Marktgerüchten ab.
Deutsche-Börse-Papiere <DB1.ETR> stiegen um 3,94 Prozent auf 57,73 Euro. Der Frankfurter Börsenbetreiber hatte am Vorabend mit seinen Zahlen zum ersten Quartal Händler und Analysten positiv überrascht. Bernd Müller-Gerberding von der UniCredit etwa beließ die Einschätzung der Aktien auf "Buy" mit dem unveränderten Kursziel von 72,00 Euro. Zwar hätten die geringeren Handelsvolumina die Quartalszahlen belastet, dennoch seien sie aber besser als am Markt erwartet ausgefallen. Mit Blick auf die wichtigsten Segmente habe ihn die Umsatzentwicklung der Kassamarktsparte Xetra positiv überrascht. An der DAX-Spitze erholten sich die adidas-Titel <ADS.ETR> mit einem Plus von 4,38 Prozent auf 26,24 Euro von ihren jüngsten Verlusten.
Daneben meldeten sich vor allem Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe mit ihren Quartalszahlen zu Wort. Im MDAX zum Beispiel verbilligten sich die Titel von Fraport <FRA.ETR> um 5,62 Prozent auf 30,05 Euro. Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher stufte die Titel des Flughafenbetreibers von "Buy" auf "Hold" ab und beließ das Kursziel bei 35,00 Euro. Die Zahlen seien zwar solide, der Ausblick allerdings sei sehr vorsichtig und enttäuschend, schrieb der Experte.
Titel der Douglas Holding <DOU.ETR> fielen ferner um 1,99 Prozent auf 31,08 Euro. Die Zahlen des Handelskonzern haben Börsianern zufolge leicht enttäuscht. Mit der Entwicklung im April sei man aber "nicht unzufrieden", erklärte Douglas. KUKA-Aktien <KU2.ETR> waren hingegen mit plus 8,81 Prozent auf 12,10 Euro der Favoriten im Index. Börsianer lobten vor allem die Aussage, dass der Roboter- und Anlagenbauer die Risiken aus der Insolvenz des wichtigen Autokunden Chrysler als begrenzt ansieht. Die endgültigen Zahlen des ersten Quartals selbst beinhalten nach Auffassung mehrerer Analysten keine Überraschungen.
Der Berliner Solarmodul-Hersteller Solon <SOO1.ETR> wiederum litt im ersten Quartal schwer unter der eingebrochenen Nachfrage nach Solaranlagen und rutschte in die roten Zahlen. Equinet-Analyst Sebastian Growe sprach von "durch die Bank katastrophalen Ergebnissen" und beließ seine Einschätzung der Aktien auf "Reduce" bei einem Kursziel von 8,00 Euro. Der Experte hält deutlich sinkende Markterwartungen für sehr wahrscheinlich. Die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens sei gefährdet. Solon-Aktien sanken am Index-Ende um 1,61 Prozent auf 12,26 Euro. Q-Cells-Titel <QCE.ETR> aber gewannen trotz eher enttäuschenden Zahlen 5,27 Prozent auf 19,79 Euro. Die Anleger hofften hier auf eine höhere Nachfrage aus China./la/rum
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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