27.06.2008 09:39:00

Aktien Frankfurt Eröffnung: Leichter - Negative Vorgaben

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von negativen Vorgaben sind die deutschen Aktien am Freitag mit Kursverlusten in den Handel gestartet. Der Dax gab 0,17 Prozent auf 6.448,61 Zähler ab. Der MDAX  verlor 0,65 Prozent auf 9.104,57 Zähler. Der TecDAX  büßte 0,76 Prozent auf 777,16 Punkte ein.

    Börsianern zufolge färbte die negative Stimmung von den internationalen Börsen ab: Der Future auf den Dow Jones  stand am Morgen 90 Punkte unter dem Niveau vom Xetra-Schluss am Vortag. Der US-Leitindex selber hatte belastet vom drastischen Anstieg des Ölpreises und massiven Kursverlusten im Bankensektor sowie bei General Motors (GM)   mehr als drei Prozent nachgegeben und auf dem niedrigsten Stand des Jahres geschlossen. Der Nikkei-225-Index  ging sehr schwach aus dem Handel. Am Nachmittag könnten noch US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen, unter anderem wird das viel beachtete Verbrauchervertrauen der Uni Michigan veröffentlicht.

    Bayer  gewannen an der DAX-Spitze 0,83 Prozent auf 52,40 Euro. Morgan Stanley hat das Kursziel für die Titel von 66 auf 67 Euro gehoben und die Titel mit "Overweight" bestätigt

    Für die Aktien von BASF  wurde ein Aktiensplit von 2:1 durchgeführt. Die Titel standen zuletzt bei 44,60 Euro, was umgerechnet einem Plus von 0,69 Prozent entspricht. Die Deutsche Bank hat bereits ein neues Kursziel von 58 Euro festgelegt, das entspricht Börsianern zufolge einer Steigerung des Ziels von 7,4 Prozent.

   Der Verkauf der Postbank  beschäftigte die Marktteilnehmer weiter. Händler verwiesen auf neue Spekulationen um mögliche Verzögerungen im Verkaufsprozess der Post-Tochter . Medienberichten zufolge sei der als möglicher Interessent ins Spiel gebrachten Banco Santander   der Kaufpreis für die Postbank zu hoch. Den Titeln der Postbank helfe das nicht gerade, sagte ein Börsianer. Postbank verloren 0,21 Prozent auf 56,58 Euro. Aktien der Post verloren 0,65 Prozent auf 16,85 Euro.

    Andere Bankenwerte standen nach den massiven Kursverlusten im US-Bankensektor erneut unter Druck. Hypo Real Estate (HRE)  verloren 1,26 Prozent auf 18,74 Euro. Deutsche Bank  gaben 1,68 Prozent auf 56,20 Euro ab.

    Aktien von Premiere  stiegen um 1,51 Prozent auf 14,13 Euro. Händler verwiesen auf einen Bericht des "Wall Street Journal". Danach denkt Murdochs News Corp.    nach der Zustimmung der EU Kommission über ein Angebot für den deutschen Bezahlsender nach. "Damit kommt wie erwartet das Gerücht, nachdem die EU-Kommission den Weg für die Sperrminorität bei Premiere frei gegeben", sagten Börsianer. Den Titeln von Premiere gäben die Spekulationen Auftrieb.

    Kontron  gaben im TecDax 2,01 Prozent auf 8,77 Euro ab. Nach Meinung von Börsianern belastete eine am Vortag nach Börsenschluss veröffentlichte Stimmrechtsmeldung. Ein Aufsichtsratsmitglied des Minicomputer-Herstellers, Rudolf Wieczorek, hat sich von 20.000 Aktien zum Preis von 9,554 Euro je Titel getrennt. Dies sei kein Zeichen des Vertrauens in das eigene Unternehmen, äußerte sich ein Händler kritisch. Obwohl die Papiere am Donnerstag ex Dividende gehandelt wurden, sehe die Aktie "sehr angeschlagen" aus.

    Wirecard  konnten sich nicht von ihrem Kursrutsch am Donnerstag erholen und gaben um 5,68 Prozent auf 7,31 Euro nach. Die Aktien waren am Donnerstag nach diversen Gerüchten um fast 30 Prozent abgerutscht. Das Unternehmen selbst dementierte Gerüchte über Probleme mit der Bilanz und kündigte eine Anzeige bei der BaFin an. Im späten Frankfurter Handel hatten sich die Aktien etwas erholt. Die Verunsicherung am Markt sei aber sehr groß, sagten Börsianer.

    Titel des SDAX-Neulings SKW Stahl  rutschten um deutliche 17,29 Prozent auf 21,00 Euro ab. Der Zulieferer für die Stahlindustrie hatte am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt, die EU-Kommission ermittle wegen des Verdachts kartellrechtswidriger Verhaltensweisen gegen verschiedene Unternehmen im Calciumkarbidsektor und habe SKW "so genannte Beschwerdepunkte" mitgeteilt. "Diese Nachrichten helfen der Aktie heute nicht, auch wenn die Vorwürfe nicht neu sind", kommentierte ein Händler.

    Daneben steht der bislang größte Börsengang in diesem Jahr an: Der Entwickler und Vertreiber von Solar-Wechselrichtern SMA Solar Technology wagt den Gang aufs Parkett. Eine erste Taxe an der Frankfurter Wertpapierbörse stand bei 47,00 bis 50,00 Euro. Der Platzierungspreis liegt bei 47 Euro. Die Preisspanne betrug 40 bis 52 Euro. Die Platzierung war nach Angaben des Unternehmens mehrfach überzeichnet gewesen. Das Emissionsvolumen soll bei rund 361,9 Millionen Euro liegen./gr/gl

           

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