10.03.2008 08:16:00

Aktien Frankfurt Ausblick: Etwas schwächer erwartet - Vorgaben belasten

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von negativen Vorgaben werden die deutschen Aktienindizes am Montag etwas schwächer erwartet. Der X-DAX, der auf Basis des DAX-Futures den außerbörslichen Stand des deutschen Leitindex zeigt, lag kurz nach 8.00 Uhr bei 6.459 Zählern. Das entspricht einem Minus von 0,84 Prozent zum Xetra-Schluss am Freitag, als der deutsche Leitindex 1,17 Prozent niedriger bei 6.513,99 Zählern aus dem Handel ging.

 

    Die US-Börsen haben am Freitag nach schwachen Arbeitsmarktdaten ihre Talfahrt fortgesetzt. Der Weltleitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) gab im späten Geschäft im Vergleich zum Xetra-Schluss noch 89 Punkte ab und schloss 1,22 Prozent tiefer - der Future stand am Morgen 30 Punkte im Minus. Der Nikkei-225-Index  schloss mit minus 1,96 Prozent. Auf der Agenda stehen am Montag nach Händlereinschätzung keine bedeutenden Termine.

 

    Aktien der Deutschen Bank  stehen im Blick. In der Folge der Beinahepleite der IKB Deutsche Industriebank  rät die Bundesregierung laut dem Magazin "Der Spiegel" zu Schadensersatzklagen gegen den Branchenprimus. Das Institut habe der IKB schlecht besicherte US-Hypothekendarlehen verkauft – und zwar zu einem Zeitpunkt, als es selbst schon von einem Wertverfall dieser Papiere ausging, berichtete das Nachrichtenmagazin. Einem Händler zufolge dürfte dies zusätzlich auf die Stimmung für die Aktien drücken. Weiterer Belastungsfaktor sei eine Kurszielsenkung durch Morgan Stanley von 106 auf 98 Euro.

 

    Deutsche Post  könnten Händlern zufolge ebenfalls weiter unter Druck geraten. Bereits am Freitagabend hatten die Papiere des Logistikers im Frankfurter Parketthandel ihre Verluste ausgeweitet, nachdem das Verwaltungsgericht Berlin den Mindestlohn für unzulässig erklärte hatte. Ein Händler sprach von einem "großen Sieg" für die Wettbewerber der Deutschen Post und verwies auf einen Bericht in des Magazins "Der Spiegel", wonach die TNT Gruppe nun daran interessiert sein könnte, Teile der insolventen Pin Group von Axel Springer  zu erwerben. Ihm zufolge könnten die Aktien des Medienkonzerns vor diesem Hintergrund zulegen.

 

    Continental  steht mit seiner Investorenkonferenz "Capital Markets Day" und dem Geschäftsbericht für 2007 im Blick. Conti-Chef Manfred Wennemer hatte zuvor der "WirtschaftsWoche" gesagt, nach der Übernahme von VDO könne eine positive Bilanz gezogen werden: "Wir stehen besser da als erwartet". Die Zusammenlegung von Fabrikstandorten und Werksschließungen seien nach der milliardenschweren Übernahme nicht ausgeschlossen. Ein Händler kommentierte: "Das ist nicht ganz neu und die Synergieziele waren bereits angehoben worden."

 

    EADS   stehen unter Beobachtung. Der US-Flugzeugbauer Boeing   wird sich möglicherweise gegen die Vergabe eines milliardenschweren Auftrags durch die US-Luftwaffe an den europäischen Konkurrenten wehren. Das Unternehmen werde "ernsthaft" über die Einlegung eines Protests nachdenken, sagte Boeing-Vizepräsident Mark McGraw am späten Freitagabend in San Francisco. Ein Händler meinte: Sollte der Vertrag mit der Luftwaffe annulliert werden, stelle dies einen Rückschlag für die strategischen Ambitionen von EADS dar. Das würde den Aktienkurs des Luft- und Raumfahrtkonzerns belasten.

 

    Jungheinrich-Aktien  stehen mit Zahlen im Blick. Der im SDAX gelistete Gabelstapler-Hersteller legte am Morgen seine Bilanz für 2007 vor. Umsatz und operatives Ergebnis wurden gesteigert und der Vorstand schlägt eine Dividendenerhöhung vor. Die Zahlen haben einer ersten Händlereinschätzung zufolge die Markterwartungen genau getroffen. Die Dividende überrasche leicht positiv, während der Ausblick nicht viel Neues bringe.

 

    Außerhalb der großen Indizes blicken Anleger erneut auf Aktien von Porsche-. Der Chef des Sportwagenbauers, Wendelin Wiedeking, will einem Bericht des "Focus" zufolge seine Macht bei Volkswagen (VW) weiter ausbauen und seine Anteile an dem Wolfsburger Autokonzern auf 75 Prozent erhöhen. Händlern zufolge dürfte es sich dabei aber um "pure Spekulation" handeln. Immerhin halte Niedersachsen 20 Prozent. Die Aktien von VW stünden aufgrund hoher Derivate-Positionen auf dem aktuellen Level mehr oder weniger fest./sc/la

 

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!