14.01.2014 11:50:32

Aktien Europa: Schwächer nach US-Verlusten

    PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag infolge schwacher US-Börsen verloren. In New York hatten Sorgen um eine Überhitzung von Aktienkursen zu deutlichen Kursrückgängen geführt. Das drücke auch in Europa auf die Stimmung, sagten Händler. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) fiel am Mittag um 0,52 Prozent auf 3095,91 Punkte. Der französische Cac-40-Index (CAC 40) sank um 0,45 Prozent auf 4244,17 Punkte. In London lag der FTSE 100 im Minus mit 0,28 Prozent auf 6738,46 Punkte.

    Notenbanker in den USA hatten trotz eines enttäuschenden Arbeitsmarktberichts vom Freitag die Stärke der wirtschaftlichen Erholung in den USA unterstrichen - was Börsianern zufolge einem langsameren Abbau der milliardenschweren Liquiditätsstütze durch Anleihekäufe der Fed entgegensteht. Zudem hatten Marktstrategen vor einer Überhitzung der zuletzt stark gelaufenen Aktienbörsen gewarnt. Händler Markus Huber von Peregrine & Black schrieb einen Gutteil der Verluste aber auch der Strategie von Händlern zu, sich für den Beginn der US-Berichtssaison aufzustellen und zu diesem Zweck alte Positionen aufzulösen.

    Europaweit gaben nahezu alle Sektoren nach. Lediglich der Mediensektor lag gegen Mittag knapp im Plus. Die Aktien vom britischen Sender British Sky Broadcasting (BOeWE SYSTEC) legten in London fast vier Prozent zu, nachdem die UBS die Aktien auf "Neutral" hob.

    Mit geringen Verlusten kamen noch Telekomwerte davon. Telefonica und die Deutsche Telekom waren im europäischen Leitindex mit bis zu einem halben Prozent plus unter den wenigen Gewinnern zu finden. Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Reform des Telekommunikationssektors inklusive der Abschaffung von Roaminggebühren verzögert sich nach Angaben aus Brüssel.

    Die stärksten Verluste unter den Sektoren verzeichneten Finanzdienstleister, deren Branchenindex mehr als ein Prozent verlor. Die Vermögensverwalter Schroders (SCOR) und Aberdeen Asset Management verloren in London in der FTSE-100-Schlussgruppe etwa zwei Prozent. Ebenfalls schwach waren Chemiewerte: Air Liquide sanken mehr als ein Prozent.

    Aktien von AstraZeneca wurden von Aussagen zum mittelfristigen Umsatz beflügelt. Mit Gewinnen von 2,77 Prozent setzten sich die Titel in die Spitzengruppe des FTSE 100, nachdem Konzernchef Pascal Soriot auf einer Investorenkonferenz in San Francisco Zuversicht für den künftigen Umsatz des Pharmakonzerns geweckt hatte. Die unter der Konkurrenz billiger Nachahmermedikamente leidenden Briten wollen demnach früher auf den Wachstumskurs zurückkehren als von Analysten erwartet. Savvas Neophytou vom Analysehaus Panmure Gordon zeigte sich skeptisch, ob das Management diese hoch gesteckten Ziele erfüllen könne.

    Ebenfalls im Plus lagen auch Titel des Pharmakonzerns Sanofi(Sanofi). Mit einem Prozent Aufschlag setzten sie sich gar an die EuroStoxx-Spitze. Die Franzosen setzen laut Aussagen des Forschungsvorstands auf einer Investorenkonferenz in San Francisco auf einen Kompromiss mit den Behörden, um doch noch die Zulassung für ihr Multiple-Sklerose-Medikament Lemtrada zu erhalten./men/ag

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Air Liquide S.A. 163,76 1,14% Air Liquide S.A.
AstraZeneca PLC 131,45 0,34% AstraZeneca PLC
Deutsche Telekom AG 29,37 -2,43% Deutsche Telekom AG
Sanofi S.A. 100,02 0,29% Sanofi S.A.
Telefonica S.A. 3,77 -0,92% Telefonica S.A.

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