AKTIE IM FOKUS: Europcar enttäuscht beim Pariser Börsendebüt

PARIS (dpa-AFX) - Offenbar hat der Autovermieter Europcar beim Ausgabepreis von 12,25 Euro für sein Börsendebüt etwas zu hoch gegriffen. Der Börsenstart am Freitag verlief enttäuschend. Die Aktie war mit genau diesem Kurs an der Pariser Börse Euronext gestartet und konnte ihn nicht halten. Im Tagesverlauf gab die Aktie zeitweise auf 11,82 Euro nach. Zum Börsenschluss notierten die Papiere des Autovermieters bei 12,05 Euro.

"Das zeigt, dass der Markt nicht bereit war, beim Börsenstart einen Aufschlag zu akzeptieren", sagte Marc-René Tonn, Analyst von Warburg Research. Im Vergleich zum Konkurrenten Sixt sei die Bewertung von Europcar und auch die des Wettbewerbers Avis momentan ambitioniert. Oddo Seydler-Analyst Roland Pfänder sagte hingegen, dass Europcar vom Markt momentan ähnlich bewertet werde wie der Hauptkonkurrent Sixt. „Generell sind die einzelnen Unternehmen innerhalb der Autovermietungsbranche nicht eins zu eins miteinander vergleichbar", gab er aber zu bedenken. Sixt habe zum Beispiel eine Leasingsparte.

Erlöst wurden mit dem Börsengang zunächst 879 Millionen Euro, wie Europcar mitteilte. Das Geld soll vor allem in das Wachstum, aber auch in die Schuldentilgung gesteckt werden. Ursprünglich sollten die Aktien für bis zu 15,00 Euro verkauft werden.

Europcar hatte den Börsengang im Mai angekündigt und Mitte Juni eine erste Preisspanne genannt. Bisher gehörte der Sixt-Konkurrent (Sixt) Finanzinvestoren. Im ersten Quartal hatte Europcar seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 11 Prozent auf 414 Millionen Euro gesteigert, unter dem Strich aber einen Verlust von 69 Millionen Euro eingefahren, wofür das Unternehmen saisonale Effekte verantwortlich machte./mzs/la/he