18.11.2016 18:21:40

AKTIE IM FOKUS 2: Stellenabbau beeindruckt Volkswagen-Anleger (VW) nur kurz

(Neu: Schlusskurse, Commerzbank)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein angekündigter Stellenabbau hat am Freitag den Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) (Volkswagen vz) nur kurz Rückenwind gegeben. Die Papiere hatten nach der Vorstellung des sogenannten "Zukunftspakts" im frühen Handel zunächst im Plus gelegen, bevor sich die Gewinne im recht trüben Umfeld (DAX) in Luft auflösten. Am Ende stand ein Minus von 0,34 Prozent auf 117,15 Euro.

Ein Händler hatte sich im frühen Handel überrascht davon gezeigt, dass sich der Wolfsburger Autobauer mit dem Betriebsrat auf eine Streichung von über 20 000 Stellen in Deutschland einigen konnte. Damit soll die gewinnschwache Pkw-Kernmarke wieder auf Trab gebracht werden. Weltweit ist sogar der Wegfall von bis zu 30 000 der konzernweit mehr als 624 000 Jobs geplant. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, etwa über Altersteilzeit.

EXPERTE: 'EINIGUNG KLAR POSITIV'

Die genannten Sparziele bezeichnete der Börsianer derweil als erwartungsgemäß, weil die Zahl zuvor schon am Markt herumgereicht wurde. Ab 2020 sollen die mit dem Betriebsrat ausgehandelten Maßnahmen dem Konzern jährlich rund 3,7 Milliarden Euro an Einsparungen einbringen. Die operative Rendite der Kernmarke soll so bis 2020 auf 4 Prozent gesteigert werden.

Tim Schuldt vom Analysehaus Equinet wertet die Einigung mit dem Betriebsrat als "klar positive Nachricht". Er hatte es zuvor ebenfalls in Frage gestellt, ob der Konzern wirklich dazu in der Lage sei, sich mit den Gewerkschaften auf eine Lösung zu einigen. Die genannte Zahl der Stellenstreichungen bei den vergleichsweise teuren deutschen Arbeitskräften bezeichnete er als substanziell. Angesichts von aktuell 282 000 Mitarbeitern in Deutschland entspricht sie mehr als 8 Prozent der hiesigen Belegschaft.

AUCH INVESTITIONEN GEPLANT

Die zuvor genannten Ziele einschränkend, hat sich VW mit seinen Verhandlungspartnern aber auch auf hohe Investitionen geeinigt, um den Konzern fit für die Zukunft zu machen. So sollen 9000 neue Stellen geschaffen werden, so dass die Zahl der Stellenstreichungen in Summe auf 14 000 Stellen sinken könnte.

Im Handelsverlauf meldete sich derweil Analyst Sascha Gommel von der Commerzbank mit einem eher skeptischen Fazit zu Wort: Kurz gesagt sei die Marke VW nicht profitabel genug, um für künftige Herausforderungen der Auto-Industrie gerüstet zu sein./tih/men/jha/la/stb

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