AKTIE IM FOKUS 2: Merck KGaA Tagesgewinner im Dax - Will Sigma-Aldrich kaufen

(neu: Schlusskurse, Analystenkommentar Goldman Sachs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem fulminanten Kursanstieg haben die Aktionäre von Merck am Montag die Ankündigung einer Mega-Übernahme gefeiert. Die Papiere des Chemie- und Pharmakonzerns schnellten in der Spitze um bis zu 9,40 Prozent nach oben auf ein Rekordhoch von 76,14 Euro. Zu Handelsschluss legten die Titel als Tagessieger im DAX noch um 4,35 Prozent auf 72,63 Euro zu. Der deutsche Leitindex musste dagegen ein Minus von einem halben Prozent hinnehmen.

Die Merck KGaA will den US-Spezialisten Sigma-Aldrich (Singapore Airlines) für 140 Dollar je Aktie in bar erwerben. Das entspricht einem Aufschlag von 37 Prozent zum letzten Schlusskurs. Der Zukauf des US-Herstellers von Forschungsmaterialien stärke die Präsenz der Darmstädter im Bereich der Materialien für den Life-Science-Bereich deutlich, schrieb Goldman-Sachs-Analyst Steve Chesney in einer ersten Reaktion.

MERCK WÜRDE ZU EINEM GROSSEN MITSPIELER AUFSTEIGEN

Börsianer äußerten sich entsprechend optimistisch. Sigma-Aldrich wachse sehr schnell, sagte Analyst Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Mit der Übernahme würde Merck in eine andere Größenordnung vorstoßen.

Analyst Timo Kürschner von der Landesbank Baden-Württemberg sagte: "Der Markt sieht die Transaktion sehr positiv". Sigma-Aldrich verfüge über einen guten Ruf. Mit dem Kauf würde Merck zu einem großen Mitspieler in der sogenannten Life-Science-Industrie aufsteigen. Damit werden Geschäfte rund um Gesundheit, Pflanzenschutz und Saatgut sowie Biotechnologie zusammengefasst. Zudem wüssten die Anleger zu schätzen, dass Merck mit der Übernahme nicht allzu sehr ins Risiko gehe. Schließlich verfügten die Amerikaner über ein hohes Cashflow-Potenzial.

DEAL DÜRFTE MERCK-GEWINN JE AKTIE ERHÖHEN

Ein anderer Analyst meinte, dass die Transaktion den Gewinn je Aktie von Merck steigern dürfte. Grund dafür seien günstige Finanzierungskosten und die zu erwarteten Einsparungen. Positiv wertete er zudem, dass die Darmstädter davon ausgingen, ihre gute Bonitätsnote zu behalten./edh/la/he