12.02.2016 17:51:40

AKTIE IM FOKUS 2: Anleger reagieren euphorisch auf Comeback der Commerzbank

(neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die beste Geschäftsentwicklung seit Jahren hat den Aktienkurs der Commerzbank förmlich explodieren lassen. Die Papiere waren am Freitag mit Abstand größter Favorit im ohnehin freundlichen DAX und gingen mit einem kräftigen Gewinn von 18,02 Prozent auf 7,537 Euro aus dem Handel. Sie konnten damit ihre bisherigen Wochenverluste nicht nur ausgleichen, sondern die Woche sogar mit einem Plus von 2,93 Prozent beenden.

Ein Milliardengewinn, die gute Entwicklung des Eigenkapitals und die erste Dividendenzahlung seit den Zeiten der Finanzkrise sorgten für einen Stimmungswandel bei den Anlegern. Zudem kann die interne Bad Bank der Commerzbank früher als erwartet aufgelöst werden.

Damit erholten sich die Commerzbank-Aktien zumindest ein wenig von ihrer im Vergleich zu den anderen 30 Dax-Werten besonders steilen Talfahrt seit Jahresbeginn. Im Zuge der jüngsten Finanzmarktturbulenzen hatten die Aktien bis zum Vortag 33 Prozent an Wert eingebüßt. Noch schlimmer hatte es nur die Deutsche Bank mit einem Verlust von 39 Prozent erwischt. Dank des Kurssprungs am Freitag liegt die Commerzbank nun noch 21,54 Prozent im Minus und entwickelte sich damit lediglich etwas schlechter als der Gesamtmarkt.

LOB FÜR STARKE KERNKAPITALQUOTE

Unisono lobten Analysten vor allem die starke Entwicklung des Kernkapitals, das als wichtige Stütze für Banken gegen neue Schieflagen gilt. Der Commerzbank war es gelungen, im vergangenen Jahr die harte Kernkapitalquote deutlich auf 12 Prozent zu verbessern, das ist auch international gesehen ein guter Wert.

Nach Ansicht von Analyst Philipp Häßler von der Equinet Bank ist die Kapitalentwicklung neben der Auflösung der internen Bad Bank die positivste Überraschung. Die Belastungen durch Geschäfte im Ölbereich wirkten handhabbar, merkte er an. Diese Geschäfte bereiten vielen Anlegern zurzeit Kopfzerbrechen. Denn wegen der enorm gefallenen Ölpreise und der vielfältig dahinter vermuteten Wirtschaftsschwäche wird eine Welle an Kreditausfällen befürchtet.

INTERNE BAD BANK FAST AUFGELÖST

Analyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe lobte ebenfalls die starke Eigenkapitalquote, die sogar "über den Anforderungen für das Jahr 2019 liegt". Zugleich verwies auch er auf die gewaltigen Fortschritte der Commerzbank bei der Auflösung ihrer Abwicklungssparte, in der problematische Finanzanlagen wie Schiffsfinanzierungen sowie Geschäfte der früheren Eurohypo mit Staatsanleihen und Gewerbeimmobilienkrediten ausgelagert worden waren. Nun soll diese Sparte rund vier Jahr nach ihrer Gründung weitgehend aufgelöst werden, "und damit ein Jahr früher als im Zeitplan vorgesehen war", hob Smith hervor.

Dass die Frankfurter erstmals seit 2009 wieder eine Dividende zahlen wollen, wurde ebenfalls mit Freude aufgenommen. Allerdings sei dies erwartet worden, hieß es von Analysten und Händlern. Der Vorstand der Bank hatte eine Ausschüttung von 20 Cent je Aktie in Aussicht gestellt.

Beim Ausbruch der Finanzkrise war auch das Frankfurter Finanzinstitut unter die Räder geraten. Der Bund rettete die Bank mit rund 18 Milliarden Euro, von denen inzwischen gut 13 Milliarden Euro zurückgezahlt wurden./ck/das/mzs/he

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