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Kaum Einschränkungen 01.12.2025 10:04:00

Airbus- und Lufthansa-Aktie uneinheitlich: Update für betroffene Maschinen eingespielt

Airbus- und Lufthansa-Aktie uneinheitlich: Update für betroffene Maschinen eingespielt

Nach der Aufforderung zu einem dringenden Software-Update für tausende Airbus-Jets haben die Fluggesellschaften rasch gehandelt. An der großen Mehrheit der rund 6.000 betroffenen Jets der Modellfamilie A320 seien die notwendigen Änderungen bereits erledigt, teilte der weltgrößte Flugzeughersteller am Montagmorgen in Toulouse mit.

Viele Flugreisende, die auf eine A320-Maschine gebucht waren, bekamen von der kurzfristigen Aktion also kaum etwas mit.

So begann Lufthansa bereits am Abend mit der Umsetzung der von Airbus vorgeschriebenen Maßnahmen. Ein Großteil der Software-Updates konnte bereits in der Nacht sowie am Samstagvormittag durchgeführt werden, teilte ein Sprecher mit. "Es kommt voraussichtlich zu keinen Flugstreichungen bei den Airlines der Lufthansa Group aufgrund der Situation, dennoch können vereinzelte Verspätungen am Wochenende nicht ausgeschlossen werden."

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) lobte die sofortige Umsetzung der Maßnahmen: "Das schnelle Handeln aller Beteiligten zeigt, dass die Sicherheitssysteme in der Luftfahrt funktionieren. Airbus als Hersteller und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) haben nach der Ermittlung eines möglichen Fehlers sehr schnell reagiert", sagte Schnieder der "Bild"-Zeitung. "Das ist auch zwingend, denn die Sicherheit der Crews und der Passagiere hat stets oberste Priorität."

Nur vereinzelte Auswirkungen auf Flugverkehr

Auch die britische Fluggesellschaft easyJet teilte auf dpa-Anfrage am Samstag mit, "den überwiegenden Teil" der Updates bereits durchgeführt zu haben, der Flugbetrieb laufe planmäßig. Der Nachrichtenagentur PA zufolge waren bei British Airways nur drei Flugzeuge betroffen, Einschränkungen soll es daher keine geben. Großbritanniens Verkehrsministerin Heidi Alexander erklärte bereits am Freitagabend, dass nur eine kleine Zahl an Flugzeugen betroffen sei. Die Flughäfen in London erwarteten keine oder nur vereinzelte Auswirkungen auf den Flugverkehr.

Air France hatte am Freitagabend 35 Flüge gestrichen, rechnete nach einzelnen Ausfällen am Samstag aber mit einer schnellen Rückkehr zu einem gewöhnlichen Betrieb. Auch etwa in Südkorea waren über 40 Flugzeuge der Airbus A320-Serie von dem Rückruf betroffen. Laut Angaben des Verkehrsministeriums war jedoch nicht mit größeren Flugverspätungen oder -ausfällen zu rechnen.

Notlandung nach unkontrolliertem Höhenverlust

Airbus hatte am Freitagabend mitgeteilt, nach einem Zwischenfall mit einem Airbus A320 habe man festgestellt, dass es durch intensive, von der Sonne ausgelöste Partikelströme zu einer fehlerhaften Datenverarbeitung in einem der Flugkontrollrechner kommen könne, was für die Steuerung von entscheidender Bedeutung sei. Nach Angaben der Europäische Agentur für Flugsicherheit ging es bei dem Zwischenfall um einen Flug der Gesellschaft Jetblue von Cancun in Mexiko nach Newark im US-Bundesstaat New Jersey am 30. Oktober. Der Flug habe nach einem Problem mit der Flugsteuerung und einem plötzlichen unkontrollierten Höhenverlust notlanden müssen.

Wie Airbus weiter mitteilte, habe man in Zusammenarbeit mit den Luftfahrtbehörden die Fluggesellschaften aufgefordert, vorsorgliche Schutzmaßnahmen zu ergreifen, die Software und/oder Hardware umfassten, hieß es weiter. In vielen Fällen könne ein Software-Update zügig vom Cockpit aus vorgenommen werden, hieß es von Airbus.

Zu einer wie von Airbus festgestellten Beeinträchtigung von Flugzeugen könne es kommen, wenn von der Sonne ausgesendete elektrisch geladene Teilchen Strahlung in die Erdatmosphäre abgeben, erklärt die stellvertretende Astronomin an der Universität Paris-Saclay, Barbara Perri, der Zeitung "Le Parisien". Im Wesentlichen würden die Partikel zwar von der Atmosphäre abgelenkt, die wie eine Barriere wirke. Einige würden jedoch in Form von Strahlung wieder abgegeben, die in die Erdatmosphäre vordringe. Die Strahlung könne dann von Flugzeugen absorbiert werden, was deren elektronisches System stören und Störsignale erzeugen könne.

Auch Papst-Flieger betroffen

Auch das Flugzeug, mit dem Papst Leo XIV. im Rahmen seiner ersten Auslandsreise unterwegs ist, war von dem nötigen Software-Update betroffen. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni teilte mit, eine nötige Komponente für das Update der Maschine sei zusammen mit einem Techniker, der sie installieren soll, auf dem Weg ins türkische Istanbul.

Der Pontifex flog am Donnerstag mit einem Flugzeug des Typs Airbus A320neo der italienischen Fluggesellschaft Ita von Rom in die türkische Hauptstadt Ankara und anschließend weiter nach Istanbul. Nach dem Türkei-Teil seiner Reise ist am Sonntagnachmittag der Weiterflug in den Libanon geplant. Bei der auszuwechselnden Komponente handelt es sich laut Vatikan um einen Monitor.

Airbus habe Ita - wie allen anderen Airlines - mitgeteilt, dass dieser Eingriff bis spätestens Mitternacht an allen entsprechenden Flugzeugen durchgeführt werden müsse, andernfalls dürften sie nicht fliegen, hieß es aus dem Vatikan.

Keine Störungen bei ITA, easyJet und Wizz durch A320-Nachbesserungen

Die Notfallanordnung für Software-Updates an den Maschinen der Airbus-A320-Flugzeuge hat den Betrieb von ITA Airways, easyJet und Wizz Air nicht beeinträchtigt. Wie easyJet mitteilte, wurden am Wochenende alle notwendigen Software-Updates an der Flotte vorgenommen. Man habe mit den Regulierungsbehörden und Airbus zusammengearbeitet, um die notwendigen Maßnahmen auszuloten. easyJet bestätigte zudem seinen Ausblick für das Gesamtjahr.

ITA Airways teilte mit, der Flugplan habe sich nicht geändert und es habe keine Verspätungen oder Stornierungen gegeben.

Wizz Air hat nach eigenen Angaben 83 Flugzeuge in seiner Flotte identifiziert, die das Software-Update benötigten. Es sei wegen dieser Maßnahmen kein Flug ausgefallen.

So reagieren die Aktien von Airbus und Lufthansa

Die Aktien von Airbus stehen angesichts des notwendigen Software-Updates für die A320-Reihe am Montag weiter im Fokus. Sie geben via XETRA zeitweise um 2,88 Prozent nach auf 198,68 Euro, während Lufthansa sich fester zeigen und um 1,06 Prozent zulegen auf 8,36 Euro.

Laut der ersten Einschätzung des Experten Sam Burgess von Goldman Sachs schienen die Maßnahmen eher präventiven Charakter zu haben. Erste Anzeichen sprächen für geringe Auswirkungen für die meisten Betreiber der Maschinen.

Der Markt werde nun vor allem auf hardwareseitige Probleme schauen, die Verfügbarkeit der nötigen Ersatzteile sowie mögliche Auswirkungen auf die Neuauslieferungen von Airbus.

TOULOUSE/FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)

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Bildquelle: Airbus Group

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