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21.11.2015 17:21:46

Airbus-Chef: Deutsche Bundeswehr nur bedingt einsatzbereit

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Vorstandsvorsitzende des Flugzeug- und Rüstungsproduzenten Airbus, Tom Enders, bezweifelt vor dem Hintergrund der aktuellen Terrordebatten die Kampfbereitschaft der deutschen Armee. "Die Bundeswehr ist nach all den Schrumpfkuren der letzten 25 Jahre nur bedingt einsatzbereit", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Das Ziel solle aber sein, mit Briten und Franzosen im konventionellen Bereich mithalten zu können. "Das sollte der Anspruch sein für das wirtschaftlich stärkste und bevölkerungsreichste Land Europas", sagte Enders. Es sei schlecht für das deutsch-französische Verhältnis, wenn Deutschland im Bedarfsfall seinen Bündnispflichten nicht nachkommen könne.

   Trotz der neuen Bedrohungslage gibt Enders der Rüstungsindustrie in Deutschland keine Zukunft. "Ich sehe keine Trendwende", sagte er. "Die Verteidigungshaushalte in Europa stabilisieren sich auf sehr niedrigem Niveau."

   Enders bekräftigte, Airbus werde am geplanten Verkauf eines Teils seiner Rüstungssparte festhalten. "Wir wollen bis Ende des Jahres Klarheit über den Käufer haben", sagte er der Zeitung. Es gebe namhafte Interessenten aus der Industrie und aus dem Private-Equity-Bereich. Entgegen anderslautender Empfehlungen aus der Politik werde Airbus auch ausländische Angebote in Betracht ziehen: "Wenn ich etwas verkaufe, muss ich dafür den bestmöglichen Preis erzielen."

   Ungeachtet der neuen Lage verteidigte der Airbus-Chef in dem Interview den Export von Kampfflugzeugen des Typs Eurofighter nach Saudi-Arabien. Bei dem Geschäft habe Großbritannien die Federführung. "Deren Lagebeurteilung war: Der Export ergibt Sinn, stärkt Saudi-Arabien", sagte Enders. "Mit Eurofightern führt man im Übrigen keine Kriege gegen die eigene Bevölkerung."

   Der deutsch-französische Airbus-Konzern, an dem auch Briten und Spanier beteiligt sind, stellt neben zivilen Passagierflugzeugen auch Rüstungsgüter her, darunter das Kampfflugzeug Eurofighter. Der Konzern hat angekündigt, knapp 20 Prozent seines Verteidigungsgeschäfts zu verkaufen, vor allem in Deutschland.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/kla

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   November 21, 2015 09:50 ET (14:50 GMT)

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