16.01.2016 17:50:45
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Agentur: Iran lässt "Washington Post"-Korrespondenten Rezaian frei
TEHERAN (AFP)--Der Iran hat laut einem Medienbericht den "Washington Post"-Korrespondenten Jason Rezaian freigelassen. Der US-Journalist sei ebenso wie der Pfarrer Said Abedini unter den vier Gefangenen mit doppelter Staatsbürgerschaft, deren Freilassung die iranische Justiz kurz zuvor vermeldet hatte, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars am Samstag. Die USA sollten laut dem Staatsfernsehen im Gegenzug sieben Iraner freilassen.
Rezaian war im Juli 2014 festgenommen und Ende November wegen Spionage zu einer Haftstrafe verurteilt worden, deren Dauer nicht bekanntgegeben wurde. Außer Rezaian und Abedini, dem die Untergrabung der nationalen Sicherheit vorgeworfen wurde, waren im Iran bisher zwei weitere US-Bürger mit doppelter Staatsbürgerschaft inhaftiert. Washington forderte immer wieder die Freilassung der vier Männer.
Bei den beiden anderen Gefangenen handelt es sich um den früheren US-Soldaten Amir Hekmati, der der Spionage bezichtigt wird, sowie den Geschäftsmann Siamak Namazi, der Ende Oktober festgenommen wurde. Das iranische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf informierte Quellen, auch Hekmati komme frei sowie ein gewisser Nosratollah Khosrawi, über den zunächst nichts weiter bekannt war.
Die Nachrichtenagentur Irna dagegen berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, der vierte Freigelassene sei Namazi. Die iranische Justiz selbst nannte überhaupt keine Namen und erklärte lediglich, es seien vier Iraner mit doppelter Nationalität freigelassen worden. Das Staatsfernsehen berichtete, im Rahmen des Gefangenenaustauschs würden in den USA sieben dort inhaftierte Iraner freigelassen.
Die Verkündung des Gefangenenaustauschs erfolgte, während in Wien der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif mit der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini zu Gesprächen über die Umsetzung des im Juli geschlossenen Abkommens zum iranischen Atomprogramm zusammentraf. Am Nachmittag kam auch US-Außenminister John Kerry zu den Gesprächen dazu.
Es wurde erwartet, dass die in Wien ansässige Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) noch am Samstag dem Iran bescheinigt, dass er seine wichtigsten Verpflichtungen aus dem Abkommen erfüllt hat. Damit könnten die in dem Streit verhängten Finanz- und Handelssanktionen durch die EU, die USA und die UNO aufgehoben werden.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/bek
(END) Dow Jones Newswires
January 16, 2016 11:19 ET (16:19 GMT)- - 11 19 AM EST 01-16-16
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