17.05.2009 15:54:00

2. UPDATE: Volkswagen stoppt Fusionsverhandlungen mit Porsche

(Neu: Details)

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Volkswagen AG (VW) hat die für Montag geplanten Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der Stuttgarter Porsche Automobil Holding SE abgesagt. Volkswagen teile die Ansicht des VW-Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh, dass es derzeit keine Atmosphäre für konstruktive Gespräche gebe, sagte VW-Sprecher Peik von Bestenbostel am Sonntag zu Dow Jones Newswires.

   Volkswagen sei nach wie vor offen für konstruktive Gespräche mit VW, sagte von Bestenbostel weiter. Allerdings sei ungewiss, ob und wann die Verhandlungen wieder aufgenommen werden könnten.

   Porsche-Sprecher Albrecht Bamler sagte, sein Unternehmen halte sich an die Vereinbarung, wonach die Verhandlungen vertraulich seien, und lehnte weitergehende Aussagen ab. .

   Die Absage der Verhandlungen zeugt von den abweichenden Ansichten der beiden Unternehmen mit Blick auf die künftige Führung und die Struktur des Unternehmens nach einem Zusammenschluss.

   Am 6. Mai hatten die beiden Eigentümerfamilien von Porsche, Piech und Porsche, sich zur Aufnahme von Verhandlungen mit der in Wolfsburg ansässigen Volkswagen AG entschlossen. Ziel der Verhandlungen war ein integrierter Konzern mit zehn unabhängigen Marken, zu der auch das Sportwagengeschäft von Porsche gehören sollte.

   Infolge des Aufbaus einer Beteiligung von 51% an VW stieg die Nettoverschuldung Porsches auf 9 Mrd EUR. Das Unternehmen musste seinen Plan aufgeben, die Beteiligung auf 75% aufzustocken, wodurch Porsche Zugriff auf die Barreserven von VW erhalten hätte.

   Porsche-Miteigentümer und VW-Aufsichtsratsvorsitzender Ferdinand Piech setzte Porsche-Vorstand Wendelin Wiedeking und Finanzvorstand Holger Härter unter Druck, indem er am 11. Mai während einer Veranstaltung auf Sardinien sagte, Porsche müsse vor einem Zusammenschluss mit VW ihre Schulden verringern, weil VW dieses Problem nicht lösen werde. Piech hatte auch gesagt, die Konzernzentrale des neuen Unternehmens werde sich in Wolfsburg befinden, und stützte damit VW-Vorstand Martin Winterkorn. Zu Gerüchten, laut denen der Übernahmepreis für Porsche 11 Mrd EUR betragen sollte, äußerte Piech, diese Summe sei "ein paar Milliarden zu hoch".

   Der Porsche-Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Porsche, der gegen einen Verkauf des Sportwagengeschäfts ist, hat sich bislang nicht öffentlich zu den Aussagen seines Cousins Piech geäußert. Die beiden werden neben einigen anderen Familienmitgliedern am Montag bei einer Aufsichtsratssitzung des Unternehmens zusammentreffen. Unterdessen planen Arbeitnehmervertreter für Montag eine Protestveranstaltung gegen die jüngsten Schritte Piechs.

   Porsche-Sprecher Bamler bekräftigte, dass das Unternehmen seine Kredite bedienen könne, und bestätigte ferner, dass Porsche einen externen Investor an Bord nehmen könnte.

   Unternehmenswebsites: www.volkswagen.com

   www.porsche-se.com

   Von Christoph Rauwald, Dow Jones Newswires; +49 69 29 725 512; christoph.rauwald@dowjones.com

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   May 17, 2009 09:20 ET (13:20 GMT)

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