Zu diesem Phänomen gibt es in der Wirtschaftswissenschaft die so genannte Random Walk (zu Deutsch: Zufallsbewegung) Theorie, nach der sich künftige Aktienkursentwicklungen nicht quantifizieren lassen. Daher wird sie auch als „Theorie der symmetrischen Irrfahrt“ bezeichnet.
Dieser Gedanke der Nicht-Vorhersehbarkeit von Aktienkursentwicklungen basiert auf der Markteffizienz-Theorie. Jene beruht auf der Annahme, der Markt habe immer „Recht“ und dementsprechend sei die Preisbildung auf den Finanzmärkten effizient; das heißt, alle für die Marktteilnehmer relevanten und zugänglichen Informationen seien bereits in den Kurswert des Finanzproduktes eingepreist.
Angewendet in der Random Walk Theorie bedeutet dies, alle wirtschaftlichen und politischen Prozesse und Entscheidungen der vorangegangenen Zeit spiegeln sich im Preis einer Aktie bereits wider und haben demnach keinen direkten Einfluss mehr auf die zukünftige Kursentwicklung. Nur durch das Hinzukommen weiterer Faktoren verändere sich der Preis; jene Veränderung könnte aber nicht zweifelsfrei sondern nur nach dem Zufallsprinzip vorher erkannt werden. Aufgrund dessen gebe es keine Systematik, nach der eindeutige Prognosen über Kursentwicklung getroffen werden können.
Mathematisch wird die Random Walk Theorie meist basierend auf der Signaltheorie dargestellt. Danach ist das Signal, also der Kurswert, S(t)= T(t)+P(t)+U(t). Hierbei meint t den jeweiligen Zeitpunkt, T den Driftanteil, P den periodischen Anteil und U den unabhängigen Rauschanteil. Da U nach der Theorie zu vernachlässigen ist und P und T zusammen eine Zufallsfunktion darstellten, könne S nicht sicher und eindeutig bestimmt werden.
Die Grundannahme der Random Walk Theorie, nämlich die Nicht-Prognostizierbarkeit von Aktienkursen, findet in der Finanzwelt durchaus Resonanz. Gleichwohl wird sie insbesondere von denjenigen kritisiert, die technische und fundamentale Aktienanalysen durchführen und damit bereits Erfolge erzielen konnten.zurück zur Übersicht