Begriffserklärung: Nachbörslich / Vorbörslich

Alle internationalen Börsen sind an Öffnungszeiten gebunden, die Trader und Banker einhalten müssen. Die beiden großen deutschen Börsen in Frankfurt und Stuttgart beispielsweise öffnen um neun, beziehungsweise acht Uhr und schließen um 20 Uhr. Davor oder danach ist es offiziell nicht möglich, bei diesen Börsen Aktien und Wertpapiere zu handeln.

vor- und nachbörslicher Handel

Auch wenn es offiziell nicht möglich ist, zu den Schlusszeiten der Börsen zu handeln, können Banken ihre Kontingente und Wertpapiere dennoch untereinander traden. Dies ist zu jeder Tages- und Nachtzeit möglich und wirkt sich auch auf den Kursverlauf der Aktien aus, dessen Trend dann aber erst mit Öffnung der Börse nachberechnet wird. Auch andere Kapitalsammelstellen wie Versicherungsgesellschaften beteiligen sich rege am außerbörslichen Handel, denn es kommt vor, dass hier auch Aktien von Gesellschaften oder Firmen gehandelt werden, die sich nicht für den freien Markt eignen. Entweder, weil sie nur über ein schwaches Eigenkapital verfügen oder weil sie nur für einen äußerst begrenzten Personenkreis interessant wären.

Unterschiede zum Parketthandel

Für Trader - insbesondere Einsteiger in den vor- oder nachbörslichen Handel - ist es wichtig zu wissen, dass alle Geschäfte, die außerhalb des offiziellen "Parketts" getätigt werden nicht in den Zuständigkeitsbereich der Börsenaufsicht fallen und sie deshalb im Nachhinein nicht geprüft werden können. Außerdem dürfen Käufer und Verkäufer die Preise frei aushandeln, und sind nicht an aktuelle Kurse gebunden. Diese Tatsache führt auch dazu, dass im außerbörslichen Handel getradete Papiere weit über oder unter dem tatsächlichen Wert gehandelt werden.

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