In Zusammenhang mit der derzeitigen Bankenkrise und dem Gebaren von Hedge-Fonds ist der Begriff "Leerverkauf" mittlerweile eher negativ belastet, da er ein Synonym für ungehemmte Spekulation darzustellen scheint.
Das heutige Problem besteht nach Ansicht der Kritiker darin, dass Leerverkäufe auch auf die Börsen- und Finanzwelt übergegriffen haben. Ein großer Teil der heutigen Nahrungsmittel und Rohstoffe wird rund um den Globus verkauft, wobei die Nahrungsmittel teilweise noch nicht einmal ausgesät und die Rohstoffe noch längst nicht ausgebeutet sind. Ein Wettlauf und vor allem eine globale Wette rund um die vermutete Arbeitskraft anderer Menschen in Sekundenschnelle hat Einzug gehalten und verspricht in einigen Teilen der Welt riesige Gewinne.
Vor allem Hedge-Fonds sind große Teilnehmer in diesem Spiel und tragen dadurch zu den weniger schönen Seiten des globalen Handels bei.
Ein Leerverkauf wird häufig auch als „Short“ bezeichnet und kommt in der Börsenwelt wie folgt zu Stande: Ein Person X hält 100 Aktien des Unternehmens X. Diese Aktien notieren bei einem Kurs von 100 Euro. Eine andere Person Y spekuliert auf fallende Kurse und borgt sich bei der Person X 100 Aktien und bezahlt dafür eine kleine Gebühr. Person Y verkauft sofort die Aktien am Aktienmarkt und wartet eine gewisse Zeit ab. Die Aktie fällt und anschließend kauft er die Aktie wieder am Aktienmarkt zurück, allerdings zu einem günstigeren Preis. Die Differenz zwischen Verkaufspreis und Kaufpreis stellt den Gewinn der Person X dar.zurück zur Übersicht