UPDATE/Schäuble warnt vor den Gefahren niedriger Zinsen

   -- Schäuble will Schattenbanken enger an die Leine nehmen

   -- Gleiche Risiken sollen gleich streng reguliert werden

   -- Niedrige Zinsen treiben Anleger in riskantere Geschäfte

   (NEU: Gefahr niedriger Zinsen, Details)

   Von Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die anhaltend niedrigen Zinsen bergen nach Einschätzung von Wolfgang Schäuble eine Gefahr für den Finanzsektor und könnten letztlich zu Preisblasen führen. Der Bundesfinanzminister warnte in seiner Rede bei einer Konferenz des internationalen Bankenverbands IIF vor einer Flucht der Anleger in riskantere Anlagen, die weniger streng regulierten Sektoren wie Schattenbanken Auftrieb geben könnten.

   Schäuble machte sich stark für eine stärkere Regulierung von Finanzgeschäften, die außerhalb des Bankensektors stattfinden. Vor allem die Vorschriften für Schattenbanken gehen ihm nicht weit genug.

   Besserung ist in Sicht. Der Financial Stability Board arbeite an einer stärkeren Regulierung des Sektors, sagte Schäuble. "Nicht nur Banken haben das Potenzial, substanzielle Risiken zu schaffen", sagte er.

   Die Schattenbanken machen einen wesentlichen Teil des Finanzsystems aus. Rund 80 Prozent des Geschäfts ist in den USA angesiedelt. Schäuble bemängelte angesichts dieser Geschäfte in Billionenhöhe einen "substantiellen Mangel an Daten" zu den Aktivitäten der Schattenbanken. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen steige das Interesse an Anlagen mit höheren Risiken, erklärte Schäuble.

   Höheres Risiko bedeutet auch die Chance auf eine lukrativere Rendite. Während Banken ihr riskantes Geschäft reduziert haben, weil sie dafür inzwischen mehr Kapital hinterlegen müssen als vor der Krise, besetzen Anbieter wie Hedgefonds diese Lücke. Zu den Schattenbanken zählen gleichwohl nicht nur Hedgefonds, sondern auch Versicherer und letztlich alle Marktteilnehmer, die Bankgeschäfte machen ohne eine Bank zu sein.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/smh

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   June 26, 2015 08:47 ET (12:47 GMT)

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