28.09.2013 17:35:30
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Ungarns Notenbank sieht Raum für weitere Zinssenkung
Von Margit Feher
GYULA--Der ungarische Notenbankpräsident sieht Spielraum für weitere Zinssenkungen. Die Inflation liege weiterhin unterhalb der Mittelfristziele, dies gebe der Notenbank die Möglichkeit zu Zinssenkungen, sagte der ungarische Zentralbankpräsident Gyorgy Matolcsy. Der Zyklus der geldpolitischen Lockerung sei noch nicht vorbei.
Die Notenbank hatte am Dienstag die Zinsen zum vierzehnten Mal in Folge auf das Allzeittief von 3,6 Prozent gesenkt. Die Inflation lag dabei im August auf dem niedrigsten Stand seit 39 Jahren. Die niedrigen Zinsen sollen dabei helfen, die Wirtschaft anzukurbeln. Matolcsy, der erst seit März Notenbankchef ist, kritisierte auch seine Vorgänger. Dieser habe einen Fehler gemacht, als er gegen Zinssenkungen gestimmt hatte. Andras Simor und zwei seiner Vize hatten eine strengere Geldpolitik verfolgt als Matolcsy, weil sie Investoren nicht abschrecken wollten.
Die Zentralbank geht derzeit davon aus, dass die Inflation bis 2015 unter der Zielschwelle bleibt. Da auch der Finanzsektor stabil sei, könne die Notenbank der Regierung dabei helfen, die Wirtschaft anzukurbeln und die Beschäftigung im Land zu erhöhen, sagte Matolcsy, der früher Wirtschaftsminister war und als enger Vertrauter von Premierminister Viktor Orban gilt.
Die vom Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Union kritisierte Geldpolitik seines Landes verteidigte der Notenbankchef. Diese habe zum Höhepunkt der Wirtschaftskrise für Stabilität gesorgt und der Regierung Spielraum für Reformen gegeben. Die Sparpolitik in anderen Ländern Europas habe sich dagegen als ineffektiv herausgestellt und nur die Schulden der öffentlichen Hand nach oben getrieben. "Die EU befindet zweifellos sich auf dem falschen Weg", sagte Matolcsy.
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September 28, 2013 10:08 ET (14:08 GMT)
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