28.02.2023 18:06:42

MÄRKTE EUROPA/Zinsen ziehen nach Inflationsdaten deutlich an

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte erholten sich von dem Rücksetzer im frühen Geschäft und schlossen am Dienstag kaum verändert. Wie in den letzten Tagen häufiger zu beobachten, wurde auch heute der Rücksetzer am Aktienmarkt gekauft. Die Unternehmen aus der Eurozone sind aktuell auch bei ausländischen Investoren auf Grund ihrer Bewertung beliebt. Der DAX beendete den Tag bei 15.365 Punkten nach einem Tief bei 15.289. Damit hielt die seit drei Wochen bestehende Seitwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt weiter an. Auch der Euro-Stoxx trat mit 4.243 Zählern auf der Stelle. Unter den Sektoren stellten die Banken mit einem Plus von 1,5 Prozent den Gewinner, profitieren sie doch von den steigenden Zinsen.

Erste Euro-Inflationsdaten aus Frankreich und aus Spanien schickten derweil die Anleihen gen Süden, für die Zinsen ging es weiter nach oben. Die Inflation könnte nach Einschätzung von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer im Euroraum im Februar steigen. "Die Inflation im Euroraum könnte wider Erwarten im Februar nicht fallen und die Kerninflation sogar weiter steigen", schreibt Krämer nach Veröffentlichung von Verbraucherpreisdaten aus Frankreich und Spanien. In beiden Ländern ist die Inflation unerwartet gestiegen, in Spanien auch die Kerninflation. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erreichte mit 2,70 Prozent das höchste Niveau seit 2011. Die Anleger setzen auf eine anhaltend restriktive Geldpolitik der Notenbanken.

Bei Bayer enttäuscht die Pharmasparte

Für Bayer ging es nach Geschäftszahlen knapp 4 Prozent nach unten. Wie Jefferies anmerkte, entwickelte sich der Pharmabereich schwächer als erwartet. Das bereinigte EBITDA sei mit 1,43 Milliarden Euro unter der Marktschätzung von 1,57 Milliarden geblieben, die Marge sei um 90 Basispunkte gefallen. Die Umsätze in der Sparte haben mit 4,86 Milliarden Euro die Erwartung von 5,21 Milliarden ebenfalls verfehlt.

Nach Geschäftszahlen brachen Ocado an der Londoner Börse um 12 Prozent ein. Trotz hoher Innovationskraft sei das Geschäftsmodell offenbar nicht in der Lage, eine positive Rendite zu generieren, urteilen die Analysten von Shore Capital. Auch das neue Geschäftsjahr könnte durch hohe Verluste gekennzeichnet sein. RBC Capital schließt Kapitalmaßnahmen nicht aus, um das weitere Wachstum finanzieren zu können.

Casino gaben 3,6 Prozent nach. Die Analysten von Bryan Garnier sind nicht zufrieden mit dem zweistelligen Volumenprozentrückgang im vierten Quartals in Frankreich. Auf vergleichbarer Basis sei es gerade einmal 0,1 Prozent nach oben gegangen. Dies liege deutlich unter den Erwartungen, die mit den Zahlen von Carrefour geweckt worden seien.

Für Monte dei Paschi di Siena ging es an der Mailänder Börse um 8,1 Prozent nach unten. Axa verkauft fast ihre gesamte Beteiligung von 7,94 Prozent an der ältesten Bank der Welt. Der französische Versicherer hatte sich im vergangenen Jahr an einer für Monte dei Paschi überlebenswichtigen Kapitalerhöhung beteiligt.

Exzellente Zahlen aus der zweiten Reihe

Die Viertquartalszahlen von PVA Tepla (+10,8%) fielen "sehr stark" aus, hieß es. Die Markterwartung an das EBITDA sei um mehr als 40 Prozent geschlagen worden. Auch der Ausblick überzeuge. Auch Flatexdegiro (+9,2%) legte gute Geschäftszahlen für das vierte Quartal vor. Diese sind laut der Deutschen Bank sowohl beim Umsatz wie auch bei der bereinigten EBITDA-Marge besser als erwartet ausgefallen.

Für Aixtron ging es um mehr als 12,5 Prozent nach oben. Das Wachstum habe wie erhofft in allen Bereichen kräftig zugelegt, die hauseigenen Ziele für 2022 seien erreicht worden, heißt es. Auch für 2023 wird im Ausblick ein zweistelliges Prozentwachstum erwartet, die EBIT-Marge soll mit 25 bis 27 Prozent sogar über den 23 Prozent des Vorjahres liegen.

Gut kamen die Geschäftszahlen von Baywa (+4,1%) im Handel an. Sowohl Umsatz als auch Gewinn hätten die Erwartungen noch leicht übertroffen. Positiv wurden die Zahlen und der Ausblick von Sixt aufgenommen, für die Aktie ging es um knapp 6 Prozent nach oben.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.238,38 -9,63 -0,2% +11,7%

Stoxx-50 3.895,48 -22,87 -0,6% +6,7%

Stoxx-600 461,11 -1,47 -0,3% +8,5%

XETRA-DAX 15.365,14 -16,29 -0,1% +10,4%

FTSE-100 London 7.876,28 -58,83 -0,7% +6,5%

CAC-40 Paris 7.267,93 -27,62 -0,4% +12,3%

AEX Amsterdam 752,93 -4,06 -0,5% +9,3%

ATHEX-20 Athen 2.750,76 +43,66 +1,6% +22,2%

BEL-20 Bruessel 3.902,21 -6,24 -0,2% +5,4%

BUX Budapest 44.780,07 -159,96 -0,4% +2,3%

OMXH-25 Helsinki 5.027,06 -3,03 -0,1% +4,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 5.773,35 +33,99 +0,6% -2,9%

OMXC-20 Kopenhagen 1.932,50 -13,49 -0,7% +5,3%

PSI 20 Lissabon 6.025,52 +31,68 +0,5% +5,8%

IBEX-35 Madrid 9.394,60 +80,30 +0,9% +14,2%

FTSE-MIB Mailand 27.478,37 +34,06 +0,1% +15,8%

RTS Moskau 946,23 +0,94 +0,1% -2,5%

OBX Oslo 1.128,45 +2,24 +0,2% +3,5%

PX Prag 1.413,69 +10,96 +0,8% +17,6%

OMXS-30 Stockholm 2.226,75 -8,23 -0,4% +9,0%

WIG-20 Warschau 1.847,94 +27,15 +1,5% +3,1%

ATX Wien 3.547,11 +50,14 +1,4% +12,3%

SMI Zuerich 11.098,35 -121,58 -1,1% +3,4%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:17 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0604 -0,0% 1,0587 1,0594 -0,9%

EUR/JPY 144,33 -0,1% 144,38 144,32 +2,8%

EUR/CHF 0,9940 -0,3% 0,9931 0,9934 +0,4%

EUR/GBP 0,8765 -0,3% 0,8793 0,8809 -1,0%

USD/JPY 136,10 -0,1% 136,38 136,23 +3,8%

GBP/USD 1,2098 +0,3% 1,2041 1,2026 +0,0%

USD/CNH (Offshore) 6,9525 -0,1% 6,9611 6,9663 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 23.458,89 -0,1% 23.389,19 23.327,80 +41,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,41 75,68 +2,3% +1,73 -3,9%

Brent/ICE 83,93 82,45 +1,8% +1,48 -2,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.826,69 1.812,75 +0,8% +13,94 +0,2%

Silber (Spot) 20,84 20,63 +1,0% +0,21 -13,1%

Platin (Spot) 959,45 942,93 +1,8% +16,53 -10,2%

Kupfer-Future 4,08 4,01 +1,9% +0,08 +7,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

February 28, 2023 12:07 ET (17:07 GMT)

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