Kolumne

Das Thema 3D-Drucker, das Materialisieren von Gegenständen aus CAD-Dateien, rückt immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Auf der diesjährigen Consumer Electronics Show (CES) war diese Technologie eines der Highlights. Sie ist nicht neu. Ihre Geschichte reicht schon bis in die 1980er, aber der 3D-Druck hat sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt, indem die Gerätepreise sanken, neue Materialien und mehr Farben hinzukamen, die Druckqualität stieg und sich für Kunden Kostenvorteile gegenüber dem Aufbau von Kleinserien- und Prototypenproduktionen ergaben. 3D-Drucker ermöglichen die schnelle Bereitstellung von passgenauen Teilen, ein sofortiges Materialisieren von Entwürfen oder die Herstellung von Produkten zu weiteren Praxistests. Audi setzt die 3D-Drucker von Stratasys für das Prototyping ein, um beispielsweise die bekannten Audi-Ringe und Lüftungsgitter zu fertigen. Neben der stärkeren Durchdringungen im industriellen Bereich geht es um die große Frage, wann 3D-Drucker den Massenmarkt bei privaten Haushalten (Drucken von Schmuck, Dekorationsartikeln, Figuren, Handyhüllen, Spielzeug, Ersatzteilen usw.) erobern.

Der Markt für 3D-Drucker und Services dürfte nach Angaben von Wohlers Associates im Zeitraum 2013 bis 2019 um durchschnittlich jährliche 17% wachsen und ein Volumen von über 6,5 Mrd. USD erreichen. Getrieben wird diese Entwicklung von einem zunehmenden Konsumentenmarkt und einer stärkeren Anwendungen in Branchen wie Automobile, Luftfahrt und HealthCare. Neue Produktionsansätze sind gefragt, um die Entwicklungszyklen zu verkürzen, Ressourcen zu sparen, einen größeren Wert auf Individualisierung legen zu können und gleichzeitig die Kosten nicht explodieren zu lassen. Das heißt die Technologie vereinfacht die Forschung und Entwicklung.

Einer der führenden Hersteller von 3D-Druckern ist Stratasys, der Ende Dezember durch den abgeschlossenen Zusammenschluss mit der israelischen Objet seine Position festigt. Das neue Unternehmen bietet die komplette Bandbreite vom Desktop-Drucker (unter 10.000 USD) und Bau von Prototypen bis hin zu Geräten für die industrielle Fertigung (rund 600.000 USD), wobei der Fokus weniger auf Privatanwendern liegt. Daneben umfasst das Angebot rund 120 Druckmaterialien, ein großer Vorteil! Der Markt für High-End-Produkte, wo sich die Gerätepreise bis in den sechsstelligen Bereichen bewegen können, dürfte das Brot und Butter-Geschäft werden, weil dort höhere Margen zu verdienen sind. Bei den Privatanwendern muss der Preis tief sein, damit Kaufanreize entstehen. Dort wird das Geld primär mit Services und den Verbrauchsmaterialien eingenommen. Anders ist die Situation im industriellen Bereich, wo sich auch bei den Geräten auskömmliche Margen erzielen lassen. Erst Ende 2012 stellte Statasys mit dem Objet 1000 einen neuen Drucker im High-End-Bereich vor, der mit seinen Maßen von 28 x 18 x 18 Meter und einem Gewicht von 2 Tonnen besticht. Dieser ermöglicht die Herstellung von Teilen bis zur Größe von 10 x 8 x 5 Meter. Zugleich können über 100 verschiedene Plastiksorten gedruckt werden. Laut Unternehmensangaben wird mit dem Gerät auf die Branchen Automobile, Luftfahrt und Verteidigung abgezielt.

Durch den Zusammenschluss mit Objet ist Stratasys ein Coup gelungen, denn das Produktportfolio, die regionale Präsenz und Kundenbasis werden deutlich gestärkt. Zudem wächst Objet dynamisch und arbeitet seit Jahren profitabel mit einer Bruttomarge von 61% und einer Nettoprofitabilität von 12,4%. Die jährlichen Kostensynergien sollen 7-8 Mio. USD und die Steuerersparnis 3-4 Mio. USD betragen. Das neue Unternehmen strebt eine langfristige Umsatzsteigerung von mindestens 20% und eine Nettomarge von 16-21% an. Trotzdem gibt es wie bei jeder Fusion auch Integrationsrisiken.

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C, A: Seit 2009 entwickelt sich der Gewinn rasant nach oben. Im letzten Geschäftsjahr nahm der Nettoertrag um über 63% zu. 2012 dürfte Stratasys basierend auf den Unternehmensschätzungen einen Zuwachs von 36% auf 1,40 USD/Aktie verzeichnet haben. Auf Quartalsbasis hat sich das Gewinnwachstum von 33% auf 39% und 38% leicht beschleunigt. Die Umsatzsteigerung beitrug 24% auf 49,7 Mio. USD.

N: Stratasys ist ein neues Unternehmen, welches aus dem Zusammenschluss mit Objet entstand. Neue Produkte wie der Objekt 1000 sollen das Wachstum antreiben. Weiterhin stieg auch die Aktie auf ein neues Allzeithoch. 3D-Drucker revolutionieren den Produktionsprozess.

S: Der Kursanstieg wird von einer explosiven Zunahme beim Handelsvolumen begleitet. Rund 4% der Aktien liegen beim Management.

L: Stratasys brach am Freitag auf ein neues Allzeithoch aus und bewegt sich schon mehrere Quartale in einem intakten Aufwärtstrend. Das RS-Rating ist steigend und mit einem Wert von 98 gehört der Titel zu den zwei Prozent an Aktien mit der besten Performance im letzten Jahr.

I: 265 institutionelle Anleger besitzen Positionen. Die Anzahl an Fonds stieg in den letzten drei Quartalen um rund 17% an. Das A/D-Rating von „B+„ signalisiert eine stärkere Akkumulation der Aktie.

M: Der Markt befindet sich in einem Aufwärtstrend.

Stratasys hatte aus charttechnischer Sicht eine erste Rallyephase von 2009 bis Anfang 2011. Dann setzte eine starke Konsolidierung ein, welche den Großteil der Kursgewinne pulverisierte. Schon gegen Ende 2011 startete eine erneute Aufwärtsbewegung, die zu einer 350%igen Kurssteigerung auf 90 USD führte. Mitte letzten Jahres brach Stratasys bei 54,37 USD unter einer explosiven Handelsvolumenzunahme aus einer Tasse mit Henkel-Formation aus. Im November 2012 verließ die Aktie eine breite und mehrmonatige Konsolidierungsformation bei 73,32 USD. Aktuell bewegt sich Stratasys deutlich oberhalb der möglichen Pivot-Zone, welche einen Kaufbereich darstellt, von 73,32 – 76,99 USD. Daher ist es ratsam eine Korrektur abzuwarten.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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