Kolumne

Allerdings ist es nur den wenigsten gelungen ein tragbares Geschäftsmodell zu etablieren und nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften. In Deutschland war der Auf- und Abstieg der vz-Netzwerke sicherlich das prominenteste Beispiel. Letztlich haben sich vor allem die großen US-amerikanischen Social Networks durchgesetzt und vereinen die umfassendsten Mitgliederzahlen. Das ist zum einen Facebook. Zum anderen handelt es sich um LinkedIn (US-Kürzel: LNKD).

LinkedIn ist zum größten Online-Geschäftsnetzwerk der Welt aufgestiegen und ist in über 200 Ländern vertreten. Es umfasst rund 187 Millionen Fach- und Führungskräfte von 2 Millionen Unternehmen. Ziel ist nicht der Austausch von Informationen zwischen Freunden und Bekannten, sondern das Unternehmen will Fach- und Führungskräfte global miteinander verbinden, um deren Erfolg und Produktivität zu steigern.

Grundsätzlich ist die Basismitgliedschaft bei LinkedIn kostenlos. Das ermöglicht den Zutritt für jedermann. Aber um mit Mitgliedern direkt per „InMail“ in Kontakt zu treten, mehr Profile bei der Suche aufgelistet zu bekommen, die vollständigen Namen zu sehen oder automatisch bei Unternehmen vorgestellt zu werden, ist der Abschluss einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft notwendig. Dabei unterscheidet das Social Network die drei Varianten Recruiter, Stellensuchender und Vertriebsprofi. Die monatlichen Beiträge für die einjährige Mitgliedschaft schwanken dann zwischen 18,39 Euro bis 442,74 Euro.

Gerade für Recruiter bietet LinkIn verschiedene Möglichkeiten für die Kandidatensuche an, um Fachkräfte an konkreten Orten mit passenden Fähigkeiten zu finden. Mithilfe der sogenannten „Recruiter Professional Services“ erfolgt die automatische Benachrichtigung, wenn sich passende Kandidaten registrieren. Mittels „Talent Direct“ lassen sich mit gezielten InMail-Kampagnen tausende Kandidaten erreichen. Gerade die Beschaffung von spezialisiertem Personal ist sehr zeit- und kostenaufwendig, aber in der heutigen Zeit von enormer Wichtigkeit. LinkedIn kann mit seiner globalen Reichweite für Unternehmen einen Mehrwert leisten. So ist es möglich Kandidaten anzusprechen, die sich beispielsweise nicht von selber bei einem Unternehmen beworben hätten und die passiv sind, sich also nicht aktiv um eine neue Stelle kümmern.

Schon heute erwirtschaftet LinkedIn 55% seiner Erlöse mit diesen sogenannten „Talent Solutions“. 25% der Umsätze entspringen dem Marketing und nur 20% resultieren aus den Premium-Mitgliedschaften. Regional betrachtet ist die USA mit einem Anteil von 64% der wichtigste Markt gefolgt von der EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) mit 22%.

CANSLIM-Check

C, A: LinkedIn steigerte den Nettogewinn in 2011 um knapp 60% auf 0,35 USD/Aktie. In 2012 dürfte sich das Gewinnwachstum auf rund 105% beschleunigen und der Ertrag um 0,72 USD/Aktie landen. In den letzten Quartalen hat sich der Nettoertrag rasant nach oben entwickelt. Die vergangenen drei Viertel brachten einen Zuwachs von 150%, 45% und 267%. Auch das Umsatzwachstum zeigte deutlich nach oben und belief sich im letzten Quartal auf 81% auf 252 Mio. USD.

N: LinkedIn differenziert sich mit seinen Lösungen für die Personalsuche sehr deutlich von anderen sozialen Netzwerken. Mittlerweile hat es eine hohe Reputation und enorme Reichweite aufgebaut, sodass es nahezu konkurrenzlos ist und von großen Firmen, wie L’Oreal oder TRW Automotive, zur Rekrutierung von Fachkräften genutzt wird.

S: Seit dem Börsengang Mitte 2011 hat das Handelsvolumen zugenommen, was auf eine erhöhte institutionelle Aktivität hinweist. Das Management hält rund 1% am Unternehmen.

L: Das RS-Rating beträgt nur 80. Im Durchschnitt wiesen die Gewinneraktien laut O´Neil einen Wert von 87 auf. Dieses müsste noch etwas ansteigen. Dafür notiert LinkedIn in der Nähe des Allzeithochs bei 125,5 USD.

I: Das institutionelle Interesse umfasst 758 Investmentvehikel, welche die Aktie in ihren Portfolios halten und ist im letzten Quartal um gut 6% gewachsen.

M: Der Markt befindet sich in einem Aufwärtstrend.

LinkedIn vollzog den Börsengang Mitte 2011. Von Anfang Januar 2012 bis zum Mai ging die Aktie in eine starke Aufwärtsbewegung über. Bis in den September hinein verlangsamte sich diese. Im Bereich von 125,5 USD wurde das Allzeithoch markiert. LinkedIn brach zum Jahresbeginn unter erhöhtem Volumen aus einer Tasse mit Henkel-Formation aus. Aktuell bewegt sich die Aktie innerhalb der Kaufzone (Pivot-Zone) bei 117,32 – 123,18 USD, welche unter Chance-Risiko-Gesichtspunkten noch einen Einstieg rechtfertigt. Die Absicherung mittels Stoppkurs empfiehlt sich bei 108,50 USD.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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