Goldpreis
Goldförderung |
17.06.2024 22:42:00
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World Gold Council: Gold-Quellen werden weniger
• World Gold Council: Erschließung neuer Goldquellen wird immer schwieriger
• Goldnachfrage bleibt stark
In diesen Ländern wird am meisten Gold gefördert
Einer jährlichen Untersuchung des U.S. Geological Survey (USGS) blieb China unter den Goldförderern mit 370 Tonnen wie auch zuvor auf dem ersten Platz. Die zweitgrößten Goldförderer sind dem Report nach mit 310 Tonnen Australien und Russland. Auf eine ähnlich hohe Produktion schafft es unter den aufgeführten Ländern im Vergleich kein weiteres. Mit einem erheblichen Abstand landet somit Kanada mit 200 produzierten Tonnen Gold im Jahr 2023 auf dem dritten Platz. Die verbleibende, bekannte Goldreserve der Welt liegt laut dem Report bei insgesamt 59.000 Tonnen.
Im Vorjahresvergleich zeigt sich jedoch ein Rückgang in der Goldförderung. So förderte das Reich der Mitte im Jahr 2022 noch 372 Tonnen, während Australien 314 Tonnen an Gold produzierte. Die Goldproduktion Russlands zeigte sich im Vergleich gleichbleibend. Auch die Summe des gesamten geförderten Goldes ging auf Jahressicht zurück. Während im Jahr 2022 weltweit noch 3.060 Tonnen Gold produziert worden sind, waren es im vergangenen Jahr nur noch 3.000 Tonnen.
World Gold Council: Gold immer schwerer zu finden
Dem World Gold Council (WGC) nach zeigt sich jedoch auch, dass es immer schwerer wird, Gold zu fördern. Grund dafür sei, dass Vorkommen des gelben Metalls immer schwerer zu finden seien. "Wir haben im ersten Quartal 2024 eine Rekordproduktion in den Minen verzeichnet, die im Vergleich zum Vorjahr um 4 % gestiegen ist. Aber im Großen und Ganzen ist meiner Meinung nach die Minenproduktion so, dass sie um 2016, 2018 effektiv ein Plateau erreichte und wir seitdem kein Wachstum mehr gesehen haben", zitiert CNBC John Reade, Chief Market Strategist bei WGC aus einem entsprechenden Bericht.
Laut dem letzten WGC-Jahresbericht stieg die Minenproduktion im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 0,5 Prozent. Im Jahr 2022 lag das Wachstum jedoch noch bei immerhin etwa einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr, im Jahr davor bei rund 2 Prozent. Im Jahr 2020 verzeichnete die weltweite Goldproduktion mit einem Rückgang von rund einem Prozent zudem die erste Abnahme seit einem Jahrzehnt.
"Ich denke, die überwältigende Geschichte ist: Nach zehn Jahren schnellen Wachstums seit etwa 2008 hat die Bergbauindustrie Mühe, ein nachhaltiges Produktionswachstum zu verzeichnen", erklärt Reade weiter. Außerdem sei es immer schwerer, weltweit neue Goldvorkommen zu finden, da viele vielversprechende Gebiete bereits gründlich erkundet wurden. Der groß angelegte Goldabbau sei kapitalintensiv und erfordere umfangreiche Explorations- und Erschließungsarbeiten. So dauert es laut dem WGC durchschnittlich 10 bis 20 Jahre, bis eine Mine produktionsbereit ist. Selbst während des Explorationsprozesses ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Entdeckung zur Erschließung einer Mine führt, gering: Nur etwa 10 Prozent der weltweiten Goldfunde enthalten genug Metall, um einen Abbau zu rechtfertigen.
Hinzu komme, dass staatliche Genehmigungen den Bergbau erheblich erschweren würden. Die Beschaffung der Lizenzen und Genehmigungen, die erforderlich seien, bevor Bergbauunternehmen ihren Betrieb aufnehmen können, könne mehrere Jahre dauern.
Reade erklärte zudem, dass viele Bergbauprojekte in abgelegenen Gebieten geplant seien, wo Infrastruktur wie Straßen, Strom und Wasser benötigt werde. Dies führe zu höheren Kosten beim Bau dieser Minen und bei der Finanzierung ihres Betriebs.
"Es wird immer schwieriger, Gold zu finden, Genehmigungen dafür zu erhalten, es zu finanzieren und es zu erschließen", sagte er.
Starke Goldnachfrage
Wie der WGC zuletzt im April berichtete, bleibe die Nachfrage nach dem gelben Metall jedoch stark. Demnach sei die weltweite Gesamtnachfrage nach Gold im ersten Quartal dieses Jahres (einschließlich OTC-Käufe) im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent auf 1.238 Tonnen gestiegen, was das stärkste erste Quartal seit 2016 darstellt.
Gesunde Investitionen auf dem OTC-Markt, fortgesetzte Käufe durch Zentralbanken und eine erhöhte Nachfrage asiatischer Käufer trugen dazu bei, den Goldpreis auf einen Rekorddurchschnitt von 2.070 US-Dollar pro Unze zu heben, was 10 Prozent mehr als im Vorjahr und 5 Prozent mehr als im Vorquartal entspreche.
Die Zentralbanken kauften weiterhin in großem Umfang Gold und erhöhten ihre offiziellen weltweiten Bestände im Laufe des Quartals um 290 Tonnen. Diese kontinuierlichen und umfangreichen Käufe durch den öffentlichen Sektor würden die Bedeutung von Gold in internationalen Reserveportfolios angesichts der Marktvolatilität und des erhöhten Risikos unterstreichen, erklärt WGC. Bezüglich der Investitionsnachfrage stiegen die Investitionen in Barren und Münzen im Jahresvergleich um 3 Prozent und blieben mit 312 Tonnen auf dem gleichen Niveau wie im vierten Quartal 2023.
Die weltweite Nachfrage nach Schmuck blieb trotz der Rekordpreise jedoch stabil und sank im Jahresvergleich nur um 2 Prozent. Die Nachfrage in Asien konnte dabei die Rückgänge in Europa und Nordamerika kompensieren. Zudem erholte sich die Nachfrage nach Gold im Technologiebereich im Jahresvergleich um 10 Prozent, was maßgeblich durch den KI-Boom im Elektroniksektor angetrieben wurde.
Recyceltes Gold
Wie außerdem aus dem WGC-Jahresbericht hervorgeht, spiele auch recyceltes Gold eine wichtige Rolle. So stieg das Angebot um neun Prozent auf 1.237 Tonnen im Jahr 2023.
Bemerkenswert sei laut Report jedoch, dass das recycelte Goldangebot für das gesamte Jahr 2023 trotz des durchschnittlichen Rekordgoldpreises fast 30 Prozent unter dem Rekordhoch von 2009 lag. Dafür gebe es zwei Hauptgründe: Erstens gab es kaum Notverkäufe von altem Schmuck, was einen deutlichen Unterschied zur Situation während der globalen Finanzkrise und der Eurokrise darstellt. Zweitens blieb die Anhäufung von altem, kaputtem oder unerwünschtem Schmuck durch die Verbraucher wohl begrenzt, da das letzte Allzeithoch des Goldpreises erst ein Jahrzehnt zurückliegt und viele dieser Goldbestände in der Welle des sehr hohen Recyclings zwischen 2008 und 2012 weggeschwemmt wurden.
Redaktion finanzen.at
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