17.12.2012 14:16:37

Teures Heizöl: Griechen verbrennen mehr Holz

    ATHEN (dpa-AFX) - Graubraune Dunstschichten und beißender Rauch machen den Menschen in Athen und anderen größeren Städten Griechenlands in diesen Wintertagen zu schaffen. Der Grund: Viele Griechen verbrennen Holz, um sich zu wärmen und das teure Heizöl zu sparen. In vielen Hochhäusern sind die Heizungen bereits ausgestellt. Bei ungünstiger Wetterlage wie am vergangenen Wochenende und am Montagmorgen sind die Auswirkungen zu spüren. Im Zuge der Sparmaßnahmen hat die griechische Regierung dieses Jahr die Heizölsteuer an die - deutlich höhere - Steuer für Dieselöl angeglichen. Die Preise für Heizöl stiegen verglichen mit 2011 um mehr als 50 Prozent auf 1,38 Euro pro Liter.

 

    Damit ist Heizöl Griechenland sehr viel teurer als beispielsweise in Deutschland. Hierzulande kostet das Heizöl nach Angaben aus dem Handel gegenwärtig 87 Euro je 100 Liter oder 87 Cent je Liter.

 

    Wie das Umweltministerium in Athen am Montag mitteilte, erreichten die Feinstaub-Kleinpartikel in der Luft in der Athener Vorstadt Aspropyrgos 134 Mikrogramm pro Kubikmeter. Damit wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter übertroffen. Noch schlimmer war es in der mittelgriechischen Hafenstadt Volos. Dort wurden den Angaben zufolge 606 Mikrogramm pro Kubikmeter Feinstaub gemessen. In Griechenland herrschten die letzten Tage leichte Südwinde, die die Konzentration von luftverschmutzenden Partikeln begünstigten. Die Lage sollte sich am Dienstag bessern. Dann sollen starke Nordwinde die Rauchschwaden auflösen, teilte das Wetteramt mit.

 

    "Es ist entsetzlich. Man kann vor allem abends nicht mehr spazieren gehen. Mir brennt der Hals", sagte ein 80-jähriger Einwohner der Hafenstadt Thessaloniki der Nachrichtenagentur dpa. Ärzte warnen vor Problemen für die Bevölkerung. Vor allem für Menschen mit Atemwege- und Herzproblemen könnten eine derartige Luftbelastung gefährlich werden, sagte der Kardiologe Kostas Giannoulis. "Dieser Tage ist es schlimm. Selbst junge und gesunde Menschen können es nicht ertragen", sagte er./tt/DP/jkr

 

 

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