Goldpreis
Rohstoff-Rally |
12.04.2024 19:42:00
|
Silberpreis steigt im Schlepptau der Gold-Rally: Ist die Erholung nachhaltig?
• Auch Silber profitiert von Gold-Rally
• Hohe Nachfrage aus der Industrie
Anleger im Goldrausch
Die Rekordjagd des Goldpreises setzte sich in den vergangenen Tagen fort. Bei 2.352,91 US-Dollar je Feinunze erreichte das glänzende Edelmetall am 9. April einen neuen Höchststand. Als Treiber für den Preis des begehrten Rohstoffs gelten derzeit Spekulationen auf erste Zinssenkungen der Notenbanken sowie geopolitische Risiken. Nachdem sowohl die EZB als auch die Fed zuletzt nicht mehr an der Zinsschraube drehten, fiebern Marktteilnehmer mittlerweile ersten Absenkungen des Leitzinses entgegen. Signale von namhaften Notenbankern liegen zu Genüge vor. Laut Edelmetallhändler Alexander Zumpfe vom Handelshaus Heraeus könne dies "einen wahren Schub für das Edelmetall" darstellen, so die "Deutsche Presse-Agentur". Anhaltende bewaffnete Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen versetzen Anleger ebenfalls in Vorsicht. Eine Investition in Gold hat nach wie vor den Status eines sicheren Hafens inne.
Gold-Rally treibt Silberpreis an
Von der Rekordserie des Goldpreises ließ sich zuletzt auch der Silberpreis mitreißen. "Der Silberpreis steigt im Schlepptau von Gold auf ein Zwei-Jahres-Hoch", erklärte Commerzbank-Rohstoffexperte laut der dpa. Mit 27,51 US-Dollar je Feinunze wurde der Preis für das weißglänzende Metall zuletzt so hoch gehandelt wie innerhalb der letzten zwei Jahre nicht mehr. "Silber ist in letzter Zeit ebenfalls aufgewacht", ergänzte David Morrison, der als Analyst beim Broker Trade Nation tätig ist laut "Bloomberg".
Vielversprechende Aussichten
Dass Silber nun zu seinem großen Bruder aufschließt, bestätigte auch 22V Research-Analyst John Roque gegenüber der Agentur. "Das ehemals nonchalante Silber scheint endlich bereit zu sein, sich dem Vormarsch des Goldes anzuschließen", so der Experte. Auch eine Kursprognose für den Silberpreis ließ sich Roque in einer Notiz entlocken: "30 US-Dollar als erstes Ziel und dann, einen Ausbruch vorausgesetzt, 40 US-Dollar als zweites Ziel." Roque bemerkte außerdem, dass die Aussichten für Silber aus technischer Sicht vielversprechend seien. Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse, die sich auf wirtschaftliche Daten stützt, basiert die technische Analyse auf statistischen Trends in den Marktdaten.
Energiewende im Fokus
Laut TD Securities-Analyst Daniel Ghali liegt die Stärke von Silber darin, dass die Industrie den Rohstoff nicht nur zu Edelmetallzwecken verwendet, sondern auch andere Anwendungsfälle nutzt. "Die Silbermärkte könnten sich heute als der aufregendste Handel im Bereich der Energiewende im gesamten Rohstoffkomplex erweisen", erklärte der Experte in einer Kundennotiz, die "Kitco News" vorliegt. "Die Energiewende ist der Investitionszeitgeist dieses Jahrzehnts, und die Auswirkungen auf Silber werden oft übersehen." Ghali zufolge sind 50 Prozent der Nachfrage nach Silber der Industrie zuzurechnen.
Warnung vor Volatilität
Dennoch sei der Silberhandel mit Vorsicht zu genießen, wie Morrison hinzufügte. "Die Anleger sollten sich jedoch der unglaublichen Volatilität von Silber bewusst sein und wissen, dass der Handel mit Silber nichts für schwache Nerven ist", so der Experte. So verwies Bloomberg auf die Tatsache, dass der Silberpreis zwar im vergangenen Jahr langsamer gestiegen war als der Goldpreis, im März 2024 aber am gelben Edelmetall vorbeizog. Diese Beobachtung führe nun dazu, dass Analysten spekulieren, ob die jüngste Erholung des Silberpreises auch tatsächlich nachhaltig ist.
Redaktion finanzen.at
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
Weitere Links: