Goldpreis 27.12.2014 15:00:28

Rückblick: Kein glänzendes Jahr für Gold

von Jörg Bernhard

Relativ verheißungsvoll startete der Goldpreis ins Jahr 2014. Diverse geopolitische Krisen ließen die Krisenwährung in der Gunst der Anleger und im Preis deutlich zulegen. Das Jahreshoch wurde mit 1.390 Dollar am 16. März markiert, während der tiefste Stand des Jahres mit 1.132 Dollar am 7. November erzielt worden war. Weil sich aber die internationalen Aktienmärkte trotz mehrerer Rückschläge auf Rekordkurs befanden, floss in der zweiten Jahreshälfte ziemlich fiel Kapital aus physisch besicherten Goldprodukten ab und drückte damit auf den Goldpreis. Beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares rutschte zum Beispiel die gehaltene Goldmenge von 821,47 Tonnen (24. März) auf aktuell 712,90 Tonnen ab, das niedrigste Niveau seit über sechs Jahren.

Goldhunger der Asiaten nimmt wieder zu

In der zweiten Jahreshälfte war aus Asien eine verstärkte physische Nachfrage zu registrieren. Während bei den Chinesen die Lust auf Gold aufgrund der verstärkten Bekämpfung der Korruption weniger stark ausgeprägt war, reagierten die Inder auf die gelockerten Importbeschränkungen ihrer neuen Regierung mit massiven Goldkäufen und lösten laut World Gold Council im dritten Quartal sogar die Chinesen als weltgrößte Goldkonsumenten ab. Wie in den Jahren zuvor, sorgten aber vor allem die spekulativen Marktakteure an den Terminmärkten für besonders starke Impulse. Im Laufe des Jahres kam es hier zu mehrfachen massiven Positionsverschiebungen. So nahm der Optimismus unter den Spekulanten zunächst massiv zu, um im weiteren Jahresverlauf stark einzubrechen. Diese Tendenz war zum Jahresende besonders stark ausgeprägt. Zur Erinnerung: In der Zeit vom 11. November bis 16. Dezember hat sich an der Comex die kumulierte Netto-Long-Position (optimistische Markterwartung) großer und kleiner Spekulanten von plus 50.024 auf plus 115.091 Kontrakte mehr als verdoppelt. Das hektische Hin und Her deutet vor allem auf ein hohes Maß an Unsicherheit hin. Im neuen Jahr dürfte sie ein ständiger Wegbegleiter des Edelmetalls bleiben.

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