30.07.2010 17:12:13
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ROUNDUP/Weiter Ausnahmezustand in Griechenland: Benzin knapp
Allein etwa 100.000 serbische Urlauber sollen nach Presseberichten im Norden des Mittelmeerlandes gestrandet sein. Ein Ende des Streiks ist nicht absehbar: Nach einer mehrstündigen Sitzung und Urabstimmung haben die Tank- und Lastwagenfahrer am Freitagnachmittag beschlossen, ihren Ausstand fortzusetzen. Am Abend wollten sie vor dem Parlament in Athen demonstrieren.
Seit Montag protestieren sie gegen einen Gesetzesentwurf ihrer Regierung. Danach darf bald jeder, der einen Lkw-Führerschein hat, als Lkw-Fahrer arbeiten. Das wollen die Streikenden allerdings verhindern, die bisher nur mit teuren Lizenzen auf den griechischen Straßen fahren dürfen.
"Viele Leute, vor allem die mit einem Wohnmobil unterwegs sind, können nicht zurückfahren. Sie müssen dann ihren Urlaub zwangsweise verlängern", sagte der Österreicher Eckehard Richter der Nachrichtenagentur dpa. Der Tourist hat sein Wohnmobil auf einem Campingplatz südlich der Hafenstadt Volos abgestellt und muss dort seinen Urlaub verbringen. "Ich kann noch ein wenig rumfahren, weil andere Kollegen mir Diesel gegeben haben", fügte er hinzu. Mehr sei aber nicht möglich.
Am Freitag kamen Gewerkschaftsvertreter der Tank- und Lastwagenbesitzer zusammen, um über das Ende des Ausstands zu beraten. Handelskammern, Hotelierverbände und andere Gewerkschaften riefen die Fahrer auf, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Die Regierung hatte zuvor vergeblich versucht, die Streikenden zum Dienst zu verpflichten.
Griechische Medien sehen das Land mittlerweile am Rande eines Zusammenbruchs. Weil das Benzin fehlt, hätten zahlreiche Unternehmen ihre Arbeit eingestellt. Viele kleinere Fähren mussten in den Häfen bleiben. Reiseveranstalter riefen die Regierung auf, sofort eine Lösung zu finden, andernfalls werde der Tourismus zusammenbrechen./tt/aro/DP/nl
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Super Benzin | 1,75 | 0,00 | 0,17 |