Ölpreise ohne klare Richtung

NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben zum Wochenauftakt keine klare Richtung eingeschlagen. Während US-Rohöl etwas teurer war, gab der Preis für Nordseeöl leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der europäischen Sorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Montagabend 109,54 US-Dollar. Das waren 21 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI zur Auslieferung im Juni stieg dagegen um 63 Cent auf 102,65 Dollar.

Schwere Unruhen in dem nordafrikanischen Förderland Libyen sorgten laut Händlern für tendenziellen Preisauftrieb. Nach blutigen Auseinandersetzungen zwischen abtrünnigen Militärs und islamistischen Kämpfern droht das Land ins Chaos zu versinken. Die Öllieferungen Libyens sind weiter gestört. Die noch vor wenigen Tagen aufgekeimte Hoffnung, dass sich die sehr geringe Produktion schrittweise etwas erhöhen könnte, erscheine mittlerweile "illusorisch", kommentierten die Rohstoffexperten der Commerzbank.

Unterdessen scheint sich die Krise in der Ukraine zumindest nicht weiter zuzuspitzen. Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte am Montag abermals einen Rückzug des Militärs an. Zugleich forderte er zum Dialog auf. Eine Annäherung zeichnet sich auch im Streit um die ukrainischen Gasschulden ab.

Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 105,95 Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/jha/