25.02.2022 18:37:39
|
Ölpreise geben deutlich nach
Russland hat der Ukraine eigenen Angaben zufolge ein Angebot für Verhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk überreicht. Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitagabend der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Vor seinem Angebot hatte der Kreml bereits positiv auf zwei Gesprächsangebote des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj reagiert. Die Hoffnung auf eine mögliche Entspannung belastete die Ölpreise. Schließlich ist Russland ein wichtiges Ölförderland.
Am Vortag waren die Ölpreise noch auf mehrjährige Höchststände deutlich über der 100-Dollar-Marke gestiegen, nachdem Russland mit dem Angriff auf die Ukraine begonnen hatte. In einem sehr nervösen Markt stiegen die Notierungen am Ölmarkt zeitweise um mehr als neun Prozent, weil Anleger eine Verknappung fürchteten.
Obwohl sich der russische Angriff auf die Ukraine unvermindert fortsetzt, haben sich die Ölpreise nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank "erstaunlich schnell wieder beruhigt". Der Preisrückgang kurz vor dem Wochenende sei "wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die bislang vom Westen beschlossenen Sanktionen gegen Russland die Energielieferungen aussparen".
Auch das internationale Zahlungssystem Swift ist bislang nicht als Sanktionsinstrument gegen Russland vorgesehen. "Somit können die Energieimporte aus Russland weiterhin bezahlt werden", sagte Commerzbank-Experte Fritsch.
NEW YORK/LONDON (dpa-AFX)