12.01.2015 15:40:31

MÄRKTE USA/Wall Street leicht im Plus erwartet - Öl liefert Störfeuer

   Von Florian Faust

   Nach den Verlusten zum Wochenschluss rechnen Händler am Montag mit leichten Aufschlägen an der Wall Street. Die erneut deutlich nachgebenden Ölpreise drücken aber auf die Stimmung, auch wenn sie zumindest für den Moment ihren ganz großen Schrecken für Aktienanleger verloren zu haben scheinen. Mit Alcoa berichtet am Abend das erste namhafte US-Unternehmen über den Geschäftsverlauf in der Schlussperiode. Möglicherweise verschiebe sich der Fokus in Richtung Berichtsperiode, sagen Beobachter. Gemäß aktueller Daten geht der Markt von einer Gewinnsteigerung im vierten Quartal bei den im marktbreiten S%P-500 gelisteten Unternehmen von 1 Prozent aus. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es die schwächste Periode seit dem dritten Quartal 2012. Wichtigsten Einfluss auf die Unternehmensbilanzen haben der Ölpreisverfall und die Dollarstärke.

   "Investoren werden die Auswirkungen der Dollaraufwertung sehr genau unter die Lupe nehmen", sagt Marktstratege Peter Cardillo von Rockwell Global Capital. Doch aktuell überwiegt verhaltener Optimismus, denn rund 30 Minuten vor der Startglocke legen die Terminkontrakte auf S&P-500 und Nasdaq-100 zu - um 0,2 bzw. 0,1 Prozent. "Anleger dürften die Einzelheiten des Arbeitsmarktberichts vom Freitag noch einmal genau prüfen, um zu entscheiden, in welcher Verfassung sich die US-Wirtschaft befindet. Ist diese einfach nur o.k.? Oder steuert sie auf Probleme oder gar tiefgreifende Schwierigkeiten zu", wirft ein Marktanalyst ein. Denn zum Wochenschluss hatten die auf den ersten Blick überzeugenden Arbeitsmarktdaten Anleger nicht überzeugen können, was am Markt durchaus mit einem gewissen Unverständnis zur Kenntnis genommen worden ist.

   Am Rohstoffmarkt geht es mit den Ölpreisen erneut drastisch gen Süden. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 3,7 Prozent auf 46,55 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent ist 3,2 Prozent für 48,49 Dollar je Fass günstiger zu haben. Marktteilnehmer führen die niedrigeren Ölpreise unter anderem auf Brände in zwei US-Raffinerien zurück, in deren Folge wegen der damit ausfallenden Verarbeitungsmöglichkeiten die Nachfrage nach Rohöl sinken dürfte. Dazu gesellen sich skeptische Analystenstimmen zur Preisentwicklung. Besonders viel Aufmerksamkeit wird einer Studie von Goldman Sachs zuteil. Die Energie-Analysten der US-Investmentbank haben ihre Preisprognosen drastisch gekürzt und rechnen mit einer nur langsamen Erholung. Im Schlepptau fällt der Goldpreis auf 1.223 Dollar, nachdem die Feinunze im Tageshoch noch mit über 1.230 Dollar gehandelt worden ist.

   Am Rentenmarkt steigen die Notierungen, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fällt um zwei Basispunkte auf 1,96 Prozent. Der US-Dollar erholt sich etwas von seinen Verlusten zum Wochenschluss, als eine schwache Lohnentwicklung in den USA die Spekulation nährte, die US-Notenbank dürfte es mit ihrer ersten Zinserhöhung nicht sehr eilig haben. Der Euro fällt auf 1,1815 Dollar nach einem Tageshoch von 1,1872 Dollar.

   Unter den Einzelaktien stechen Foundation Medicine ins Auge, die vorbörslich um 108 Prozent emporschießen. Der schweizerische Pharmakonzern Roche übernimmt bis zu 56,3 Prozent an dem Unternehmen. Tiffany stürzen dagegen um 7,9 Prozent ab. Die Umsätze des US-Schmuckunternehmens sind im November und Dezember zurückgegangen. In der Folge senkt das Unternehmen die Gewinnprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr.

   Express ziehen um 7,0 Prozent an, nachdem der Einzelhändler einen besseren Endspurt am Jahresende hingelegt hat als befürchtet. Bristol-Myers Squibb legen im Pharmasektor nach positiven Studienergebnissen um 6 Prozent zu. Der Speichermedienhersteller SanDisk Corp enttäuscht den Markt mit seiner Umsatzprognose, die Aktie büßt über 5 Prozent ein.

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